LSZ Burgenland: Der letzte blaue Chef musste gehen

LSZ Burgenland: Der letzte blaue Chef musste gehen
Christian Spuller musste die Landessicherheitszentrale verlassen. Diese soll Teil der Landesverwaltung werden.

Viele Führungsposten durfte die FPÖ in der rot-blauen Landesregierung (2015-2020) nicht besetzen. Mehr als ein halbes Jahr nach dem Ende der Koalition musste jetzt aber auch der letzte deklarierte Blaue seinen Sessel räumen: Christian Spuller, seit Mitte 2017 Geschäftsführer der Landessicherheitszentrale, wurde vergangene Woche in einer eigens einberufenen Versammlung der Gesellschafter abberufen, erfuhr der KURIER. Nicht, weil der 43-jährige Wirtschaftsingenieur aus Forchtenstein schlecht gearbeitet hätte, sondern, weil man die Landessicherheitszentrale neu organisieren wolle, heißt es aus dem Landhaus.

Die Landessicherheitszentrale (LSZ) Burgenland GmbH, die seit einigen Jahren Teil der Landesholding ist, soll künftig in die Landesverwaltung integriert werden. Aus dem früheren Sicherheitsreferat des ehemaligen FPÖ-Landeshauptmannvize Hans Tschürtz soll eine eigene Abteilung im Landhaus werden, mit der Landessicherheitszentrale als Kern.

"Modernes Kompetenzzentrum für Sicherheit"

„Durch die Zusammenführung der Sicherheitsorganisation des Amtes der Landesregierung, dem Feuerwehrdirektor und der Landessicherheitszentrale, soll ein modernes Kompetenzzentrum für Sicherheit geschaffen werden“, heißt es im Programm der roten Alleinregierung. Ab 1. Jänner 2021 soll die neue Struktur stehen und das Zentrum auch „als permanent erreichbare landesweite Koordinationsstelle in Krisen- und Katastrophenfällen“ dienen. Dafür braucht es dann auch einen neuen Abteilungsleiter.

Spuller wollte sich zum unfreiwilligen Abgang nicht äußern: „Kein Kommentar“. Im Landhaus war zu erfahren, man habe sich von Spuller „einvernehmlich“ getrennt. Sein bis 2023 laufender Vertrag werde nicht zur Gänze ausbezahlt.

Windisch als neue Chefin - vorerst

Während sich Christian Spuller einen neuen Job suchen muss, bekommt Sonja Windisch einen dazu: Die Spitzenbeamtin des Landes, die nach dem Rücktritt von Christian Illedits auch schon kurzzeitig inoffizielle Landesrätin war, führt die LSZ interimistisch. Windisch ist eine von vier Gruppenvorständen im Land. Diese Spitzenpositionen gibt es erst seit Anfang des Jahres, sie sind zwischen dem Landesamtsdirektor und den bisher sieben Abteilungsleitern angesiedelt – Anfang 2021 kommt eine achte Abteilung hinzu.

Die seit 2010 bestehende LSZ mit rund 35 Mitarbeitern koordiniert alle Einsatzkräfte (mit Ausnahme der Polizei). Gesellschafter sind – noch – Landesholding (60 Prozent), Feuerwehr, Rotes Kreuz und Samariterbund.

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