Das Alter als Vorteil: Mit 20 Jahren Bürgermeister - und jetzt?

Das Alter als Vorteil: Mit 20 Jahren Bürgermeister - und jetzt?
Österreichs jüngster Bürgermeister Fabio Halb stellt sich im Herbst der Wiederwahl.

Sebastian Kurz dürfte einen kleinen Anteil am Erfolg von Fabio Halb gehabt haben. Denn als der damals 20-Jährige im Jahr 2017 zum Ortschef der Gemeinde Mühlgraben (Bezirk Jennersdorf) und damit zum jüngsten Bürgermeister Österreichs gewählt wurde, war Kurz mit 33 Jahren bereits seit zwei Jahren im Amt.

Da hätten die Menschen gesehen, dass auch junge Menschen Politik können, so der Südburgenländer im Vorgespräch zum KURIER Talk, aufgezeichnet im Palais Freiluft und zu sehen am Mittwoch um 14.30 Uhr auf schauTV - und hier:

KURIER Talk mit Fabio Halb

Rückblickend betrachtet sei die Entscheidung, für das Amt zu kandidieren, richtig gewesen. „Auch wenn es damals schwer war“, erinnert sich Halb, der heute in der Verwaltung der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft arbeitet.

Denn angesichts der Ausgangslage in der tiefroten Gemeinde – sowohl Partei als auch Vorgänger kamen auf rund 60 Prozent Zustimmung – konnte Halb, damals nur Schriftführer der Gemeinde, aber kein Mitglied des Gemeinderats, eigentlich nur verlieren.

Doch es kam anders. 64 Prozent für die Partei, sogar 79 Prozent für Halb selbst – ein außergewöhnliches Ergebnis, auch für die rote Hochburg im Bezirk Jennersdorf.

Das Alter als Vorteil: Mit 20 Jahren Bürgermeister - und jetzt?

Bürgermeister Fabio Halb aus Mühlgraben beim Interview im Palais Freiluft in Wien.

„Mein Vorteil als Junger war, dass ich vorurteilsfrei in jedes Haus gehen konnte“, sagt der 25-Jährige, der weiter aktives Mitglied in zahlreichen Vereinen der knapp 400 Einwohner zählenden Gemeinde ist.

Feiern vor der Wahl

In der Kampfmannschaft des Fußballvereins hat er unlängst noch 16 Tore erzielt, künftig wird sein Team aufgrund der Termine vor der Gemeinderatswahl auf ihn verzichten müssen. „Ich bin jetzt 25 Jahre alt und schon seit fünf Jahren Bürgermeister. Natürlich hat sich die Rolle geändert“, sagt Halb. Vorschusslorbeeren wie in den Anfängen gebe es keine mehr. Heute gehe es „am Ende des Tages darum, mit offenen Augen durch die Gemeinde zu gehen, gut zuzuhören und dann auch umzusetzen“. Das Zeugnis dafür wird Halb bei der Bürgermeister- und Gemeinderatswahl am 2. Oktober ausgestellt.

Bevor es in den Wahlkampf geht, wird aber noch gefeiert. Nämlich die 30-jährige Eigenständigkeit der Gemeinde nach der Trennung von Neuhaus am Klausenbach. Auch ein Grund, warum Halb jüngster Bürgermeister Österreichs ist.

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