Corona: Was im Burgenland noch geht - und worauf wir uns 2021 freuen
Abstand halten ist das eine, Bewegungsdrang das andere. Ersteres ist sinnvoll und notwendig, zweiteres vielen ein Bedürfnis. Und weil es ja Corona-bedingt ohnehin keine Indoor-Aktivitäten gibt, zieht es die Menschen in die Natur, wo das Ansteckungsrisiko noch am geringsten ist.
Das merkt auch Wiesens Bürgermeister Matthias Weghofer. Wird seine Gemeinde, unter anderem bekannt für das Jazzfestival, üblicherweise von Musikfans gestürmt, ist es jetzt die idyllische Landschaft, die viele Besucher anzieht.
Der 15 Meter hohe, grenzüberschreitende Aussichtsturm am Kamm des Rosaliengebirges, der gemeinsam mit der nö. Gemeinde Lanzenkirchen gebaut wurde, werde vor allem an den Wochenenden sehr gut besucht, sagt der Bürgermeister. Nach einer Wanderung können die Besucher mitunter bis zum Neusiedler See und in die Bucklige Welt schauen und den Schneeberg und die Hohe Wand sehen.
Natur und Wissen
„Das angeleitete Naturerlebnis mit Infotafeln und Beschilderungen ist momentan gefragter denn je“, weiß auch Marlene Hrabanek-Bunyai, Geschäftsführerin des Naturparks Rosalia-Kogelberg, zu berichten. So sei etwa der Eulen-Wanderweg, der alle 13 Naturpark-Gemeinden miteinander verbindet, sehr gut besucht.
Auch der Erlebnispfad „naturVisionen“ in Bad Sauerbrunn, der mit unterschiedlichen Erlebnisstationen zum Nachdenken, Entspannen und zur Selbstreflexion einlädt, wird immer öfter frequentiert.
Wissenswertes wird auch im Südburgenland geboten, wo sich der familienfreundliche und weitgehend barrierefreie Grenzerfahrungsweg Bildein auf 11 Stationen und 5 Kilometern Länge mit dem Thema Grenze beschäftigt.
Sportlich aktiv
Doch nicht nur Wandern, Nordic Walken, Radfahren oder Laufen sind während des Lockdowns möglich. Während Fitnessstudios und andere Indoor-Einrichtungen geschlossen halten müssen, gibt es einige Sportarten, die im Freien – unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen – ausgeübt werden können.
Zum Beispiel auf der Kunsteisbahn in der Landeshauptstadt Eisenstadt, wo Eisläufer seit Ende Oktober ihre Runden drehen. Mit Maske ist der Spaß auf den Kufen möglich.
Auch in Mattersburg ist die Eröffnung des Eislaufplatzes für Ende kommender Woche geplant, hieß es am Donnerstag aus der Stadtgemeinde. In Pinkafeld wird hingegen noch auf die Freigabe der Bezirkshauptmannschaft gewartet, bevor geöffnet werden darf.
Starke Auswirkungen haben die Pandemie-Verordnungen auch auf den Tennissport – allerdings nur drinnen. Bis mindestens Ende November können Amateure ihrem Hobby in der Halle derzeit nicht nachgehen – die Tennisplätze im Freien dürfen aber weiterhin bespielt werden. Und das wird ausgenutzt.
„Einige unserer jungen Vereinsmitglieder wollten unbedingt weiter spielen. Sie haben auf dem Tennisplatz einfach eine Schnur zwischen Schiedsrichterstuhl und einem Kesselgulasch-Gestell gespannt und das als Netz benützt“, erzählt ASKÖ-Obmann Andreas Ponic aus Mattersburg.
„Diese Kreativität war der Anlass, um die Netze noch einmal zu montieren und die Plätze im November wieder zu öffnen.“
Vorfreude auf 2021: Opus kommt
Aber Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude. Dass es trotz Lockdowns jede Menge davon gibt, dafür sorgen die Kulturveranstalter, die natürlich bereits an Plänen für 2021 arbeiten. Wie zum Beispiel die Passionsspiele St. Margarethen (der KURIER hat berichtet).
Auch die Organisatoren des Picture On Festivals in Bildein, dem „Dorf ohne Grenzen“, haben dieser Tage die ersten Bands für den Termin am 13. und 14. August 2021 bekanntgegeben. Die Liste der Acts zum 20. Jubiläums des Festivals, das heuer ja Corona-bedingt abgesagt werden musste, ist so vielfältig wie eh und je. So kommt zum Beispiel Opus im Rahmen der Abschiedstournee ins Südburgenland und damit in jene Region, in der ihre Karriere begonnen hatte. Schließlich wurde in Oberwart 1984 zum ersten Mal der Hit „Live is life“ aufgeführt. Ebenfalls mit dabei sein werden Kapazunder wie Anti Flag und Wallis Bird oder The Incredible Staggers.
Karten, die für 2020 gekauft wurden, bleiben gültig. Diese Tickets können auch noch bis zum 30. November bei der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgegeben werden. „Wann und ob es noch Karten für das Festival 2021 zu kaufen gibt, hängt davon ab, wie viele Karten zurückgegeben werden“, heißt es vom Veranstalter. „Derzeit sieht es so aus, als wären nahezu alle Pinkarocker*innen auch 2021 wieder mit dabei.“
Musical bleibt kreativ
Das Musical Güssing hat das traditionelle Faschingskabarett Ende Jänner bereits abgeschrieben, dafür wird an neuen Konzepten für das Frühjahr gearbeitet. Zum Beispiel „Kabarett am Hauptplatz“ von Güssing (15. bis 25. April), das Stadtzentrum wird dabei zur Kulisse. Oder aber das Familienmusical „Schneewittchen“ (22. bis 30. Mai), bei dem das Publikum zu einer musikalischen Führung durch die Burg eingeladen wird.
Kommentare