Coming Home in der Heimatpartei
Noch ist er im Burgenland nicht ganz angekommen, zu lange und zu gerne war Norbert Hofer in der Bundespolitik – zuletzt als Dritter Nationalratspräsident. Erster wäre er gerne – und gewiss – geworden, aber knapp davor wurde er von Parteichef Herbert Kickl ins Burgenland weggelobt.
Hier will er bei der Landtagswahl am 19. Jänner SPÖ und ÖVP durcheinander beuteln.
Eine „Coming Home Tour“ durch alle Bezirke soll den 53-jährigen Pinkafelder zuvor wieder mit dem Parteivolk kurzschließen, damit er gemeinsam mit seinen Anhängern bei der Landtagswahl „Großes bewegen“ kann.
Beim Tourauftakt am Freitagabend in Großhöflein kann der Südburgenländer die Bundespolitik noch nicht ganz hinter sich lassen. Immer wieder kommt Hofer auf ÖVP und SPÖ zurück, die eine Regierung bilden wollen, obwohl die FPÖ bei der Nationalratswahl stimmenstärkste Partei war.
„Es liegt an der ÖVP, ob es einen Vizekanzler mit einer Leninbüste im Büro gibt“, hofft Hofer noch auf eine Chance für die Freiheitlichen. Und sein Verhältnis zu Kickl? „Wir gehen nicht jeden Tag miteinander auf ein Bier, aber wir sind gute Partner“.
Landeshymne
Im Burgenland werde sich nach der Landtagswahl „sehr, sehr viel ändern“, verspricht der blaue Frontmann im Wirtshaus mit dem schönen Namen „Zeche“.
Landesparteisekretär Daniel Jägerbauer hatte der SPÖ zuvor die „größte Wahlniederlage in ihrer Parteigeschichte“ prophezeit. Hofer gibt sich moderater und meint, „persönlich mag ich Hans Peter Doskozil“, aber dieser lasse es an Redlichkeit vermissen, die wie Treue und Fleiß in der Landeshymne besungen werden.
Den Strompreis für 20 Jahre zu garantieren, sei unseriös. Für jedes Jahr mit steigendem Strompreis solle die SPÖ auf ihre Parteienförderung verzichten und Doskozil einen Notariatsakt unterzeichnen, um die Garantie rechtlich abzusichern.
Anders als Doskozil, den er in Streitigkeiten innerhalb und außerhalb seiner Partei verstrickt sieht, möchte Hofer verbinden. „Ein Politiker, der Freunde hat, hilft auch seinem Land“, verweist er nochmal auf die Landeshymne, wo es heißt, „Mein Heimatvolk, mein Heimatland, mit Österreich verbunden!“.
Christian Ries, der wie Hofer vom Nationalrat in den Landtag wechselt, entrückte den Politiker zuvor schon in höhere Sphären eines künftigen „Landesvaters“. Eine Besucherin sagt, Hofer sei der Richtige, das sage ihr das Bauchgefühl.
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