Burgenlands Tourismus will nach Corona zu den Gewinnern zählen

Burgenlands Tourismus will nach Corona zu den Gewinnern zählen
Geschäftsführer Dietmar Tunkel setzt auf Gäste aus dem Inland. Um diese buhlen aber auch alle anderen.

„Der Start war heftig“, sagt Didi Tunkel. Am 1. September 2020 hatte er die Geschäftsführung des Burgenland Tourismus übernommen. Mitten in der Corona-Krise. In den ersten Wochen habe er 171 Termine in 71 Tagen absolviert: „Man glaubt nicht, wie groß dieses kleine Land sein kann und wie viele Persönlichkeiten mit Tourismus zu tun haben.“

Zu den Neuerungen des ersten halben Jahres zählen die mittlerweile bis Oktober verlängerte Corona-Kaskoversicherung für Urlauber und das von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gewünschte Bonusticket. 13.000 dieser Tickets, die für Urlauber ab einem Aufenthalt von drei Nächten einen Rabatt von 75 Euro pro Person vorsehen, wurden bereits verarbeitet. Tunkel hofft nun, dass auch das Bonusticket weiter verlängert wird.

Startklar für die Wiedereröffnung sei die Hotellerie im Land. Mehr noch: Tunkel ist überzeugt, der Tourismus im Burgenland werde zu den Gewinnern der Zeit nach Corona zählen. „Der Kampf um den Inlandsgast ist eröffnet“, sagt er. „Auf die Auslandsgäste brauchen wir uns keine große Hoffnung machen.“

Burgenlands Tourismus will nach Corona zu den Gewinnern zählen

Hier sei die schon bisher starke Fokussierung des Burgenlandes ein Startvorteil: 75 Prozent der Sommergäste kommen aus Österreich, im Winter sind es sogar 80 Prozent. Die Hotellerie habe für eine möglichst baldige Öffnung Konzepte erarbeitet, um die Sicherheit der Mitarbeiter und der Gäste zu gewährleisten. Und der Geschäftsführer bietet das Burgenland als Testregion für Österreich an.

Nur mehr drei Verbände

Ein neues „Gastgeber-Service“ soll als Anlaufstelle für alle Betriebe fungieren – egal ob Fünf-Stern-Hotel oder Frühstückspension. Und Tunkel verteidigt das vom Landtag beschlossene, von betroffenen Verbänden aber kritisierte Tourismusgesetz. Es schaffe effizientere Strukturen. „Das Burgenland braucht keine 15 kleinstrukturierten Tourismusverbände. Mit der Reduzierung auf drei – Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland – können wir viel effizienter handeln“, so Tunkel. Die drei Geschäftsführer sollen bis zum Sommer bestellt sein. Die Verordnung, welche Gemeinden in den Verbänden zusammengefasst werden, wurde vom Land soeben ausgearbeitet, die Begutachtung laufe zwei Wochen, erklärte Tunkel.

Im Vorjahr habe man bei den Nächtigungen im Juli ein Plus von 4,1 Prozent, im August von 6,5 Prozent und im September gar 22,5 Prozent verzeichnet. „Wir sind mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen“, meint der Geschäftsführer.

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