Blumen für und aus der Region

Blumen für und aus der Region
Heimisches Saatgut ist derzeit Mangelware. Das soll sich dank Crowdfunding bald ändern.

Der Schutz der artenreichen Natur ist Umweltschützern nicht erst seit dem langsamen Aussterben der Insekten und Bienen ein großes Anliegen. Im gesamten Burgenland gibt es Projekte dazu, sei es die Bepflanzung von Kreisverkehren oder der Verzicht auf die Mahd von Grünstreifen.

Der einzige Schönheitsfehler dabei: Beim Saatgut für die Blumenwiesen ist man auf Standardmischungen angewiesen, deren Komponenten alle außerhalb der Region gewonnen werden, oft auch im Ausland. Das macht Probleme. So sind diese Mischungen für das pannonische Klima nur bedingt geeignet, weil sie nicht an die regionalklimatischen Bedingungen angepasst sind. Außerdem entspricht die Zusammensetzung der Mischungen nicht jener der regionalen Wiesen und sie sind vergleichsweise artenarm. Denn auf den burgenländischen Wiesen finden sich auf wenigen Quadratmetern oft bis zu 80 verschiedene Arten.

Saatgut aus der Region

Der südburgenländische Verein Wieseninitiative hat nun ein von der EU gefördertes Leader-Projekt gestartet, mit dem Saatgut aus der Region und für die Region produziert werden soll. Vier Erntemethoden werden erprobt, nämlich Wiesendrusch, Samenernte mit einem Wiesensamen-Bürstgerät, entwickelt vom BFI, Mähgutübertragung und Handernte.

„Das gewonnene Mähgut wird auf Probeflächen angebaut und mit einem Monitoring begleitet, um die Effizienz der einzelnen Maßnahmen beurteilen zu können“, erklärt Obfrau Brigitte Gerger. „Zur Aufbringung der notwendigen Eigenmittel für das Projekt in der Höhe von 11.000 Euro wurde ein eigenes Crowdfunding gestartet. Interessenten, die dieses Projekt unterstützen wollen, finden auf der Homepage www.streuobstwiesn.at verschiedene, interessante Möglichkeiten, mit denen sie sich beteiligen können.“ Das Projekt wird vom Verein, Leader Südburgenland, der Landwirtschaftskammer und dem BFI unterstützt.

Blühen im Nationalpark

Nicht nur im Südburgenland, auch im Welterbe-Naturpark Neusiedler See-Leithagebirge hat das Blühen begonnen. In Donnerskirchen wurde eine Bienenweide angelegt, insgesamt gibt es in der Gemeinde zehn Hektar Blühflächen. Auch in Breitenbrunn gibt es eine Blumenwiese entlang der Durchzugsstraße und in Winden am See wurden drei klimafitte Beete angelegt, mit Pflanzen, die wenig Pflege und Bewässerung brauchen.

Natürlich können auch Privatpersonen einen Beitrag leisten, so wie Naturpark-Mitarbeiterin Sabine Schwarz, die sich in ihrem Garten in Purbach eine naturnahe Blumenwiese angelegt hat. Bald ist das auch mit regionalem Saatgut möglich.

Verein Wieseninitiative: Der Verein Wieseninitiative sieht seine Aufgabe darin, die Kulturlandschaft der Region in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erhalten. Vertreten wird der Grundsatz „Schutz durch Nutzung“, den Bauern soll die Bewirtschaftung der ökologisch wertvollen Flächen weiter ermöglicht werden.

Naturpark Leithagebirge: Der  Regionalverband Neusiedler See-Leithagebirge löste im Jahr 2000 den bis dahin bestehenden Regionalverband Kirschblütenregion ab. Mitglied des Regionalverbandes sind seit der Gründung die Gemeinden Donnerskirchen, Purbach am Neusiedler See, Breitenbrunn, Winden am See und Jois. Vertreten werden sie durch ihre Bürgermeister und Tourismusobleute.

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