Bienen-Boom im Burgenland

Bienen-Boom im Burgenland
Immer mehr Menschen fliegen auf Bienen und beginnen mit der Imkerei.

Mit den warmen Sonnenstrahlen im Frühling starten auch die Bienen ihre ersten Rundflüge. Profi-Imker Simon Tötschinger aus Jois hat die erste Kontrolle seiner Bienenstöcke bereits hinter sich. „Mit den ersten Blüten im März setze ich die Honigzargen auf die Stöcke auf“, sagt Tötschinger. Seit 2010 hat er sich hauptberuflich der Imkerei verschrieben.

Aber Imkerei boomt auch als Hobby, wie die Landwirtschaftskammer, die Einsteiger-Kurse anbietet, bestätigt. „Das Interesse an der Imkerei ist durchgehend sehr hoch. Das gilt auch im heurigen Jahr, obwohl der Kurs Corona-bedingt nur online stattfindet. Pro Jahr verzeichnen wir mehr als 200 Teilnehmer“, erklärt Tierzuchtdirektor Franz Vuk.

Über Neuzugänge freut sich auch Johann Pilz, Landesobmann des Imkereiverbandes: „Mein Ziel ist, den Altersschnitt unter jenen des Seniorenbundes zu senken. Wir sind knapp dran, haben es aber noch nicht ganz geschafft.“ Rund 720 Imker gibt es im Burgenland, sie sind in 41 Ortsverbänden organisiert. „Erfreulich ist das zunehmende Interesse der Damen. Da haben wir von Jahr zu Jahr mehr Mitglieder“, sagt Pilz. Aktuell ist rund die Hälfte der Neuzugänge weiblich.

Bienen-Boom im Burgenland

Nach mehreren schwierigen Jahren für die Bienenvölker sei die Entwicklung jetzt eine positive. „Die Völker sind so stark wie zuletzt vor 20 Jahren“, meint Pilz. Gründe dafür seien das Verbot der Pflanzenschutzmittel mit Neonicotinoiden und die aufgrund der Witterung bessere Kontrollierbarkeit der Varroamilbe. Bienen von rund 14.000 Völkern schwirren im Land umher und sammeln Honig. Auch viele Gemeinden setzen auf die fleißigen Sumsis, wie etwa Eisenstadt und Hornstein, wo eigene Bienenstöcke betrieben werden.

Für Profi-Imker Tötschinger ein positiver Trend: „Die Imkerei war schon immer ein Hobby für Pensionisten, aber jetzt kommen auch viele junge Leute dazu und bleiben hoffentlich dabei.“ Denn heimischer Honig ist gefragt, die Nachfrage kann kaum gedeckt werden. Der Selbstversorgungsgrad lag 2019 laut Statistik Austria bei 46 Prozent. Tötschinger hofft, dass auf die warmen Tage keine zu kalte Phase folgt. Dann können die Bienen nämlich mit der Produktion beginnen.

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