Liebe zur Biene in vierter Generation
„Unseren Betrieb gibt es schon in vierter Generation, wir waren immer Imker“, sagt Georg Rohrauer, der mit Leib und Seele Landwirt ist. Doch seine Vorfahren betrieben die Imkerei in Lackenbach im Mittelburgenland im Nebenerwerb. Er hat Weinbau studiert und dabei auch seine Frau Annemarie kennengelernt. „Wir wollten uns in der Forschung auf den Bio-Bereich spezialisieren, damit ist aber nur wenig Geld zu verdienen. Also haben wir den Betrieb der Eltern übernommen“, erklärt Rohrauer.
Bereut habe er den Schritt, den er gemeinsam mit seiner Frau 2012 gesetzt hat, bis heute nicht. „Am Anfang war schon Skepsis da. Aber wir waren so naiv, dass wir nicht verstanden haben, warum das nicht funktionieren soll“, erinnert sich Rohrauer. Honig im Fass und Früchte von den Streuobstwiesen zu verkaufen, konnten sich die beiden nicht vorstellen. Die meisten unternehmerischen Herausforderungen und Kurven hätten die beiden aber gut gemeistert, sagen sie. „Wir haben auf die richtigen Nischen gesetzt.“
Veredelung
„Es war uns wichtig, eine Identität zu haben. Kein Produkt verlässt unseren Betrieb, ohne dass unser Name drauf steht“, sagt Rohrauer. Linden-, Kastanien-, Sonnenblumen oder Waldhonig produzieren die rund 200 Bienenvölker. Jährlich ernten die Bauern 2,5 bis fünf Tonnen Honig. Auch Propolis, Kosmetik- und Gesundheitsprodukte aus Honig stellen die beiden selbst her. Die zweite Produktschiene, die die Landwirte herstellen, sind Lebensmittel, „die man dazu isst“.
Senf und Chili
Deshalb auch der Markenname „dazu“. Im Sortiment haben sie verschiedene Senf-Sorten, Senfsoßen, Chilipasten sowie Marmeladen und Zwetschkenröster. „Wir stellen alles selber her, die Rohstoffe haben wir entweder selbst oder von befreundeten Betrieben“, sagt Rohrauer. Nur bio-zertifizierte Ware wird verarbeitet und auch die Regionalität ist der Familie Rohrauer ein Anliegen. „Ausnahmen machen wir etwa beim Pfeffer, wo es keine Alternative gibt“, berichtet er. Die Senfkörner kommen von einem Biohof in Oberlaa, die Chili-Pflanzen werden ebenfalls regional gekauft. Die Rezepte haben die beiden Landwirte selbst kreiert und so lange probiert „bis es schmeckt“. Erst dann kommen die Kreationen in den Verkauf. Dieser erfolgt über den Online-Shop, auf Märkten oder im Bauernladen der Familie.
Wien
„Vor sechs Jahren haben wir den Bauernhofladen in Wien eröffnet, den führt meine Schwester“, sagt Rohrauer. Sie wollten ihre Produkte zu den Kunden bringen. Neben der gesamten „dazu“-Palette gibt es auch die Honig-Produkte des Familienbetriebs. „Zusätzlich verkaufen wir auch Waren von befreundeten Betrieben, etwa Brot von der Bäckerei Öfferl.“ Aber auch Gemüse, Fisch und andere Produkte von Biobauern sind in den Regalen im Geschäfts zu finden.www.biohofrohrauer.at
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