Basketball: Wie die Landeshauptstadt angreifen will
Fast alles ist bereits angerichtet für die erste Saison der Eisenstädter in der Superliga. Einzig der eigene Spielort bedarf noch einer Veränderung.
In der Basketballhalle der BBC Nord Dragonz wird nämlich ab September ein neuer Parkettboden verlegt – nur auf diesem dürfen die Spiele der höchsten Liga Österreichs stattfinden. Fast den ganzen September werden die Eisenstädter deshalb im Gymnasium trainieren, der Austausch des Bodens wird drei bis vier Wochen dauern.
Schulterschluss
„Den neuen Boden zu bekommen, das war ein Kraftakt von Verein, Stadt und Land. Vor allem in diesem kurzen Zeitraum“, freut sich Headcoach Felix Jambor über den Zusammenhalt.
Am 3. September findet noch ein Freundschaftsspiel auf dem alten Boden statt, zeitgleich lädt die Stadt zum Tag des Sports mit dem Verein ein.
Dem gebürtigen Tiroler Felix Jambor ist der Wechsel vom Gebirge ins Flachland leicht gefallen: „Mir gefällt es hier sehr gut. Ich bin mit meiner Familie in Eisenstadt sehr gut aufgenommen worden.“
Deshalb kann er sich auch ein längerfristiges Engagement in der Landeshauptstadt vorstellen. Aktuell geht Jambor in seine dritte Saison.
Training streuen
Für die Eisenstädter ist der Aufstieg in die Superliga nicht nur ein Unterschied in puncto Stärke der Gegner, sondern auch im Trainingsbetrieb.
Der in Voll- und Halb-Profis unterteilte Kader trainiert zum Teil mehrmals pro Woche am Vormittag sowie – alle gemeinsam – fünf Mal am Abend. „Es ist für mich als Trainer eine Herausforderung, die Trainingsinhalte so zu streuen, damit jeder Spieler alles mitbekommt, auch wenn er nicht immer da ist – und fad soll es ja auch nicht werden“, führt Jambor aus.
"Jedes Wochenende sehr schwere Aufgabe"
Kapitän Sebastian Kunc hat sich laut Headcoach Jambor beispielsweise extra Urlaub genommen, um in der Pre-Season dabei zu sein. Aktuell hat der Verein glücklicherweise keine Langzeitverletzten zu beklagen.
Vergangenen Montag ist der Verein in die Vorbereitung gestartet. „Die Spieler sind sehr motiviert und fokussiert. Die Superliga ist eine neue Herausforderung, wir wollen aber zeigen, was wir drauf haben. Die 2. Liga ist eine gute Liga, aber jetzt gibt es jedes Wochenende eine sehr schwere Aufgabe“, fasst Jambor zusammen.
In der zweiten Liga gebe es Teams, die nicht vor jedem Match die Gegner scouten – das würde es in der Superliga nicht mehr geben. „Hier sind alle auf uns Dragonz vorbereitet“, so Jambor.
Identität gefunden
Auch in der neuen Saison wollen die Eisenstädter ihre Identität behalten. Viele Legionäre sind nicht eingeplant, der harte Kern soll aus österreichischen Spielern bestehen – geplant war das schon vor dem Aufstieg. „Wir haben uns hingesetzt und uns ein mittelfristiges Ziel für die erste Mannschaft gesetzt. Schritt für Schritt haben wir den Kader sowie die Einstellung und den Fokus der Spieler nachjustiert. Wir können nicht vom Amateurbetrieb innerhalb von zwei Wochen zu Vollprofis werden. So haben wir unsere Personalentscheidungen getroffen und sind sehr froh, einige Österreicher gefunden zu haben“, führt der Eisenstädter Headcoach aus.
Keine Legionärstruppe
Mit allen bestehenden Spielern wurden Gespräche geführt, alle konnten sich überlegen, ob sie den nächsten Schritt mitgehen wollen. Manche sind auch in die bestehende zweite Mannschaft, die in der kommenden Saison in der Landesliga an den Start geht, gewechselt. „Unser Grundstock soll aus Österreichern und besonders aus Eisenstädtern bestehen. Unser neuer Kapitän Sebastian Kunc hat die Entwicklung mitgeprägt. Wir wollen keine Legionärstruppe sein“, erklärt Jambor.
Zusätzlich hat der Verein eine laufende Kooperation mit dem Gymnasium Kurzwiese, hier sollen die Talente von morgen ausgebildet werden. Für auswärtige Spieler gibt es auch die Möglichkeit, ein Leistungsstipendium zu ergattern.
Die Eisenstädter starten am 1. Oktober mit einem Auswärtsspiel bei den Oberwart Gunners in die Saison. Was sich der Verein laut Headcoach Felix Jambor vornimmt: „Wir wollen die Basketballbegeisterung in Eisenstadt weiter steigern und dazu mit unserem Spielstil und Charakter beitragen.“
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