Im größten Sportverband des Landes hängt der Haussegen schief. Der Grund: Ernst Wild, seit 2020 einer der drei Vizepräsidenten des Burgenländischen Fußballverbandes (BFV), will seinen Ausschluss aus dem Verband nicht akzeptieren.
Nachdem es in der Vorstandssitzung am Dienstag nicht gelungen war, Wild zum Einlenken zu bewegen, suchte BFV-Präsident Günter Benkö gemeinsam mit zwei weiteren Vorstandsmitgliedern am Freitag neuerlich das Gespräch – wieder ohne Ergebnis. Wild sei sich „keiner Schuld bewusst“. Fortsetzung kommende Woche...
Wie es so weit gekommen ist: Der ÖFB hatte Wild, Obmann des Regionalligisten ASV Draßburg, nach § 115a der ÖFB-Rechtspflegeordnung für acht Wochen gesperrt, weil er im Zusammenhang mit Spielmanipulationen in der Ostliga (der KURIER hat berichtet) keine Meldung an den Verband erstattet habe. Mit den Manipulationen selbst wurde Wild vom ÖFB nicht in Zusammenhang gebracht. In der bvz hatte sich Wild damit gerechtfertigt, es seien nur Schiebungsgerüchte gewesen. Auf Anraten eines Anwalts habe er ein Protokoll erstellt und diesem übermittelt – nicht aber dem Verband.
Was der ÖFB mit einer achtwöchigen Sperre geahndet hat, wiegt für den Landesverband offenbar viel schwerer. Mit der laut § 6, Absatz 3 der BFV-Satzungen nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit wurde Wild wegen „grober Verletzung der Mitgliedspflichten“ ausgeschlossen. Dagegen soll er Berufung eingelegt haben – für den KURIER war Wild am Freitag nicht erreichbar.
Über die Berufung muss die BFV-Hauptversammlung befinden, die regulär erst im Frühjahr 2024 stattfindet. Möglich, dass die 152 Fußballvereine wegen Wild in den nächsten Wochen zusammenkommen müssen. Freuen wird das die wenigsten.
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