Genauere Analyse
Ein genauerer Blick auf die Daten zeigt, in welchen burgenländischen Gemeinden die meisten und die wenigsten privaten Pkw pro 1.000 Einwohner angemeldet sind. Und dass es aufgrund der besseren Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel weiterhin ein klares Nord-Süd-Gefälle im Land gibt.
- In welchen burgenländischen Gemeinden gibt es am meisten private Pkw pro 1.000 Einwohner?
In zwölf Orten im Burgenland gibt es mehr als 700 private Pkw pro 1.000 Personen, in Kleinmürbisch im Bezirk Güssing sind es mit 791 die meisten. Dahinter folgen weitere südburgenländische Ortschaften wie Oberdorf (751), Ollersdorf (740) und Großmürbisch (726). Mit Loretto (717) findet sich auch eine Gemeinde aus dem Bezirk Eisenstadt-Umgebung im oberen Bereich. Übrigens die einzige nicht-südburgenländische bis inklusive Platz 17.
➤ Mehr lesen: Burgenländer nutzen mehr Öffis, aber "werden Auto nicht abschaffen"
- Wo gibt es am wenigsten Pkw?
Die niedrigste Anzahl hat Kittsee mit 357 vor Pama mit 494. In beiden Orten gab es in den vergangenen Jahren allerdings eine starke Zuwanderung aus der Slowakei, wodurch die Werte verzerrt sind. Außerhalb Wiens (298) belegt Kittsee damit den zweiten Platz in Österreich, nur in Innsbruck (339) gibt es weniger Pkw pro 1.000 Einwohner.
- Wie hoch ist die Pkw-Dichte in den Bezirkshauptstädten?
Bei den Bezirkshauptstädten hat die Landeshauptstadt Eisenstadt mit 515 Pkw pro 1.000 Personen den niedrigsten Pkw-Motorisierungsgrad. Dahinter liegt Neusiedl (541) vor Oberpullendorf (558), Rust (560), Oberwart (576), Mattersburg (584), Güssing (593) und Jennersdorf (641). Der Landesschnitt liegt bei 679 privaten Pkw pro 1.000 Personen. Darunter liegen unter anderem auch Parndorf (534), Pinkafeld (539) und Neufeld (568).
Im sogenannten „Land der Pendler“ liegt es auf der Hand, dass viele Haushalte ein Zweitauto benötigen, um den Alltag bewältigen zu können. Zwar hat es in den vergangenen Jahren Verbesserungen im öffentlichen Verkehr gegeben, zu einer Trendumkehr hin zu weniger Pkw hat das aber bisher kaum geführt. Dabei gibt es gerade jetzt, in Zeiten der allgemeinen Teuerung, im Bereich der Mobilität viel Geld zu sparen, betont VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsk. Sie rät dazu, ein Mobilitätstagebuch zu führen, in das alle zurückgelegten Strecken eingetragen werden können.
Bei Autofahrten notiert man auch, welche Alternativen es gäbe. Schon bald soll so der Anteil der Fahrten, die statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder bei sehr kurzen Strecken zu Fuß zurückgelegt werden können, gut sichtbar werden.
➤ Weiterlesen: Wie das Süd- und Mittelburgenland mobiler werden wollen
Kommentare