Personen aus Grenzorten wie Rudersdorf im Bezirk Jennersdorf waren es bisher gewohnt, mit geförderten Taxis auch grenzüberschreitend in die Steiermark fahren zu können. Seit „Bast“ gibt es dieses Angebot nicht mehr.
Noch nicht grenzüberschreitend
Seitens der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) hieß es zunächst, dass an einer Ausweitung in die Steiermark gearbeitet werde. „Im Oktober hieß es auf Anfrage noch, dass ab Jänner gefahren werden soll.
Jetzt sagte man zu mir, dass das im ersten Halbjahr 2024 sicher nicht möglich sein wird“, ist Rudersdorfs Bürgermeister Manuel Weber (ÖVP) verärgert. Für die Rudersdorfer ist Fürstenfeld der wichtigste Einkaufsort. Außerdem gibt es in der steirischen Stadt zahlreiche Ärzte und ein Krankenhaus.
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Ende September ist die Gemeinde selbst aktiv geworden und hat eine eigene Taxi-Alternative eingerichtet. Um fünf Euro fährt man von Dobersdorf oder Rudersdorf nach Fürstenfeld. Das Angebot ist allerdings bis 31. Dezember befristet. „Das geht sich finanziell für uns nicht länger aus“, erklärt Weber.
Auf Nachfrage bei Wolfgang Werderits, Geschäftsführer der VBB, bleibt die Ausweitung von „Bast“ in die Steiermark weiterhin ein großes Ziel. „Fürstenfeld wollen wir unbedingt erreichen“, erklärt Werderits. Im Rahmen einer Pressekonferenz im neuen Jahr soll über den Ausbau des Systems gesprochen werden.
Fürstenfeld und Kirchschlag als Ziel
Auch eine Anbindung von Kirchschlag (Niederösterreich) ist angedacht. Nach Angaben des Landes soll das Bast-System 2024 flächendeckend im Burgenland eingeführt werden. Die meisten Fahrten sind laut VBB im Bezirk Güssing angemeldet.
„Besonders das Stremtal ist ganz stark“, so Werderits. Es folgen die Bezirke Oberwart, Jennersdorf und Oberpullendorf. „Die Zahlen steigen“, ist Werderits optimistisch.
Derzeit können die Fahrten nur telefonisch über die Hotline bestellt werden. Ein Online-Auftritt ist seit Projektbeginn geplant, die Fertigstellung der Software zieht sich jedoch seit Wochen in die Länge.
Kein Zeitplan für Web-App
Das Problem liegt diesmal allerdings hinter der burgenländischen Landesgrenze. Die mit der Entwicklung beauftragte steirische Firma hat Probleme mit der Erstellung der App, derzeit kann nicht geliefert werden. „Das Ganze ist so umfangreich mit den vier Bezirken“, erklärt Werderits.
Die Web-App sei aber weiter fest eingeplant. Auch der Plan, das ganze Südburgenland zu erschließen, ist noch nicht vollendet, denn ...
Streit um Tafeln
... die Gemeinde Ollersdorf (Bezirk Güssing) wird von „Bast“ noch nicht angefahren. In der Ortschaft sind nämlich keine Bast-Tafeln aufgestellt, ergo gibt es keine Haltestelle. Bürgermeister Bernd Strobl (ÖVP) will nicht, dass die Gemeinde dafür rund 1.000 Euro zahlen muss. Es sei versprochen worden, dass das Land die Kosten übernehme.
SPÖ-Vizebürgermeisterin Tanja Illedits erklärte, die Kosten privat übernehmen z wollen: „Am 29. Dezember stimmt der Gemeinderat darüber ab.“ Illedits geht davon aus, dass der Gemeinderat zustimmen wird.
Der Ortschef möchte sich zur Causa nicht mehr äußern: „Niemand hält das Taxi davon ab, auch ohne Tafeln zu halten. Wir haben außerdem das Senioren- und Jugendtaxi. Bisher hat sich noch keiner wegen dem Bast gemeldet.“
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