Knapp die Hälfte der Befragten geben an, ihr Mobilitätsverhalten in den vergangenen Jahren geändert zu haben und öfter statt mit dem Auto mit den Öffis zu fahren.
"Unsere 2021 beschlossene Gesamtverkehrsstrategie ist nicht weniger als eine Neuaufstellung des Verkehrssystems im Burgenland", sagt dazu Verkehrslandesrat Heinrich Dorner (SPÖ).
Seit damals habe sich das Budget für den Verkehr auf 40 Millionen Euro mehr als verdoppelt. "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass wir mit unseren eingeleiteten Maßnahmen im öffentlichen Verkehr und mit den nächsten Schritten, die wir setzen werden, absolut richtig liegen."
Kernaussagen der Studie
- 72 Prozent der Befragten sehen sich selbst als Pendler, vor allem jene, die weitere Wege – etwa nach Wien oder Graz – zurücklegen.
- 69 Prozent der regelmäßigen Pendler sehen eine Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel.
- 80 Prozent gaben an, dass sie von den Veränderungen im öffentlichen Verkehr profitieren konnten.
- Knapp 50 Prozent der Pkw-Nutzer geben an, dass ein Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel möglich wäre.
Was ist ab Herbst neu?
- Einführung des Burgenländischen Anrufsammeltaxis.
- Weiterer Ausbau von Direktbusverbindungen aus dem Südburgenland ins Mittel- und Nordburgenland.
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Den von Dorner skizzierten Studienergebnissen steht vor allem eines voran: Das Burgenland ist und bleibt das Land der Pendlerinnen und Pendler. 72 Prozent der Befragten sehen sich selbst als Pendler, vor allem jene, die weitere Wege – etwa nach Wien oder Graz – zurücklegen.
Klimaticket als Faktor
Einen wesentlichen Anteil an der steigenden Nutzung des öffentlichen Verkehrs haben auch die verschiedenen Arten des Klimatickets: Immerhin fahren 54 Prozent der Öffi-Nutzer mit einem Klimaticket.
"Wir wollen die regionalen Klimatickets – also das VOR KlimaTicket MetropolRegion und sein südburgenländisches Pendant sowie das VOR KlimaTicket Region – noch stärker bewerben. Denn sie sind noch einmal um einiges günstiger als das Klimaticket Österreich um 1.095 Euro und decken auch jene Strecken ab, auf denen die meisten Pendler aus dem Burgenland unterwegs sind – in Richtung Wien und auch Richtung Graz", sagt dazu Dorner.
Mehr Angebote für den Süden
Die gesetzten Maßnahmen machen sich bereits im früher nur wenig an den öffentlichen Verkehr angebundenen Landessüden bemerkbar: Im Bezirk Oberwart greifen die neuen Busangebote bereits, etwa die neue Buslinie Oberwart – Wr. Neustadt.
In den Bezirken Güssing und Jennersdorf ist die Zahl der Öffi-Nutzer noch gering. Genau diesem Bedarf sowie dem allgemeinen Wunsch nach einem Mehr an öffentlichen Verkehrsverbindungen soll ab September 2023 entsprochen werden.
Neue Angebote im Detail
Im September 2023 wird einerseits mit der Einführung des Burgenländischen Anrufsammeltaxis (BAST) im Süd- und Mittelburgenland ein flexibles System mit bedarfsgesteuert eingesetzten Kleinbussen geschaffen.
Ebenfalls mit September werden die neuen Regio Plus Linien, mit denen die Direktverbindungen Jennersdorf - Güssing - Oberwart – Steinberg/Dörfl – Oberpullendorf – Mattersburg nach Eisenstadt und retour neu ausgerichtet werden, ihren Betrieb aufnehmen.
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Laut Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl zeige sich in der Studie deutlich, dass das Burgenland aufgrund seiner ländlichen Struktur zwar weiterhin ein Autoland sei, in der Bevölkerung aber durchaus Potenzial liege, das öffentliche Verkehrssystem zu nutzen: „92 Prozent der burgenländischen Haushalte haben ein Auto, 55 Prozent sogar zwei Autos. Wir werden das Auto nicht komplett abschaffen können. Unser Verkehrsangebot zielt aber darauf ab, dass man vielleicht auf ein Dritt- oder Zweitauto verzichten kann“, so Zinggl.
Zudem seien die Wege der mit 35 Prozent größten Pendlergruppe im Burgenland nicht länger als zehn Kilometer, was das Land auch im Ausbau der Radverbindungen bestätige, so Zinggl abschließend.
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