LH-Vize Eisenkopf über Doskozils Niederlage und ihre Pläne bis 2025

LH-Vize Eisenkopf über Doskozils Niederlage und ihre Pläne bis 2025
Die Landeshauptmann-Stellvertreterin über die verlorene Wahl Doskozils beim SPÖ-Parteitag und die Schwerpunkte bis 2025.

Astrid Eisenkopf galt als eine der heißesten Optionen für die Nachfolge von Hans Peter Doskozil (SPÖ) als Landeshauptmann. Wenn, ja wenn dieser Chef der Bundespartei geworden wäre. Doch es kam anders, der Rest ist Geschichte.

Dort, nämlich in der Vergangenheit, will Eisenkopf dieses Thema auch belassen, sagte sie beim Sommerinterview mit der APA: „Das Ergebnis ist jetzt, wie es ist. Dass der ganze Prozess relativ unglücklich gelaufen ist, brauchen wir nicht mehr diskutieren. Ich glaube, das hat ganz Österreich mitbekommen.“ Vor den Europa- und Nationalratswahlen im kommenden Jahr sowie der Landtagswahl 2025 gelte die Aufmerksamkeit anderen Themen. „Das Kapitel muss man jetzt irgendwann einmal abschließen und ganz einfach wieder positiv in die Zukunft schauen.“

Mehr lesen: Nach Niederlage stellt Doskozil die SPÖ neu auf - im Burgenland

Denn in der wartet auf die burgenländische SPÖ im Jahr 2025 eine Mammutaufgabe – die Verteidigung der absoluten Mehrheit. Eisenkopf selbst will wieder kandidieren, auch wenn sie betont, dass die Entscheidung darüber letztlich bei den Parteigremien liege: „Ich würde mich freuen, wenn ich auch in Zukunft noch für das Burgenland tätig sein könnte.“ Ob als Landeshauptmann-Stellvertreterin, werde die Wahl zeigen.

Bis dahin gebe es ohnehin noch genug zu tun. Wie etwa die für heuer geplante Reform des Landwirtschaftsgesetzes. Die Evaluierung mit der Kammer, deren Abschluss eigentlich schon für Mitte 2022 geplant war, sei mittlerweile im Finale. „Ich hoffe, dass wir mit Ende des Sommers beziehungsweise Anfang September dann wirklich zu einer Einigung kommen werden“, sagte Eisenkopf. Ebenfalls geplant sind neue Schwerpunkte und Zielsetzungen im Bereich der Biowende.

Mehr lesen: Wie weiter mit Doskozil? "Wir haben keinen Besseren"

„Frauen Mut machen“

Auch in einem weiteren Zuständigkeitsbereich sollen heuer noch einige Akzente gesetzt werden – der Frauenpolitik. Diese seien nämlich sowohl in der Politik als auch in Führungspositionen unterrepräsentiert und zudem finanziell oft von Männern abhängig. In diesem Zusammenhang plädierte Eisenkopf dafür, dass das bereits Erreichte nicht zur Selbstverständlichkeit werden dürfe. „Jede gesetzliche Regelung, jede Bestimmung kann mit einem Fingerschnippen wieder zurückgenommen werden. Deswegen ist es wichtig, dass man nicht nachlässt, sondern den Weg kontinuierlich weitergeht“, sagte sie.

Im Beruf würden sich Frauen oft weniger zutrauen als Männer und deshalb davor zurückschrecken, in die Politik zu gehen oder sich für eine Führungsposition zu bewerben. Dem entgegenwirken sollen Politikerinnen- und Bürgermeisterinnen-Lehrgänge. Die Ausbildung soll ermöglichen, sich in politischen Themen sattelfester zu fühlen und sich mehr zuzutrauen.

Geplant sind auch Workshops und Veranstaltungen zu Finanzen. „Wir hören oft: Das Thema Finanzen interessiert mich nicht, das macht alles mein Mann“, so Eisenkopf. Das berge die Gefahr einer finanziellen Abhängigkeit. Im Sinne der Gleichstellung, aber auch des Gewaltschutzes sei es wichtig, Frauen dafür zu sensibilisieren.

Eisenkopf für kontrollierte Schilfbrände

Für das kontrollierte Abrennen von Altschilf am Neusiedler See haben sich  zuletzt sowohl die Landesregierung als auch Umweltschutzorganisationen ausgesprochen.

Mehr dazu hier: Warum das Schilf am Neusiedler See bald angezündet werden könnte

LH-Vize Eisenkopf über Doskozils Niederlage und ihre Pläne bis 2025

Schilfbrand im März 2023

Jetzt plädiert Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf erneut für diese Praxis, die bis in die 1990er-Jahre gang und gäbe war, um den Schilfbestand zu erneuern. „Natürlich punktuell, wissenschaftlich begleitet und nur zu ganz bestimmten Zeiten“, sollen Altbestände mittels Feuer entfernt werden, erklärt Astrid Eisenkopf. Der Haken: Das Luftreinhaltegesetz müsste von der Bundesregierung zuvor  geändert werden. Aus dem Umweltministerium höre man, dass das Anliegen geprüft werde, so Eisenkopf.  

Der Landesfeuerwehrverband stellte bereits klar, dass  kontrollierte Brände im Schilfgürtel problemlos durchführbar wären – mittels Brandschutzschneisen und den Einsatz von Drohnen und Wärmebildkameras. 

Kommentare