Angebot für krebskranke Frauen: Ein Vormittag zum Wohlfühlen
Es war ziemlich genau vor fünf Jahren, als Monika Frings die Diagnose Brustkrebs bekam. „Sudern“ (sich beklagen, Anm.) wolle sie trotz allem nicht, erklärt die 49-Jährige. Gemeinsam mit ihrer Tante, die dieselbe Diagnose wie die Nichte 2021 in Händen hielt, meldeten sie sich bei „Feel again“ an. Bei dem kostenlosen Make-up-Kurs samt Fotoshooting wollten sich die beiden Damen eine kurze Auszeit gönnen.
„Ich war gerade in Chemotherapie und war eigentlich nicht so motiviert“, schildert Frings. Doch das Blatt habe sich „um 180 Grad gedreht, sobald ich die beiden Organisatorinnen des Kurses kennengelernt habe“. Mit viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl bereiteten Make-up-Artistin Catharina Flieger und Fotografin Birgit Machtinger den Kursteilnehmerinnen einen unvergesslichen Vormittag.
„Ich bin ja nicht die ,Überschminkerin’“, sagt Frings. Aber die Tipps der Expertin seien schon sehr nützlich gewesen.
Kein Kaufzwang
„Und du musst dabei auch nichts kaufen, weil die Produkte gesponsert werden.“ Location an dem Vormittag war ein Luxus-Hotel in Wien, samt Frühstück für die Teilnehmerinnen. „Es war ein unvergesslicher Vormittag voller Spaß und Freude.“
"Geht nicht (nur) ums Make-Up"
Im September 2018 hatten Flieger und Machtinger zu ihrem ersten „Feel again“-Kurs für krebskranke Mädchen und Frauen in Eisenstadt geladen. Flieger schminkt, Machtinger fertigt auf Wunsch professionelle Fotos der Frauen an – kostenlos versteht sich.
„Uns geht es hier nicht (nur) ums Make-up, sondern sich wieder neu zu finden, sich neu zu entdecken und einfach wieder ein paar Stunden die Sorgen vergessen und sich auszutauschen,“ sagt Initiatorin Flieger. Ihr ehrenamtliches Angebot haben die beiden engagierten Frauen bereits auch auf andere Bundesländer ausgeweitet (feelagain.at).
Feel again
In den „feel again“ Make-up Kursen bietet Catharina Flieger ein kostenfreies Coaching an. Dabei erklärt sie, wie man äußerliche Folgeerscheinungen nach einer Chemotherapie kaschieren kann. Birgit Machtinger fertigt von den Damen hochwertige Porträt- sowie Ganzkörperfotos an
Krebserkrankung
42.000 Österreicherinnen und Österreicher erhalten jährlich die Diagnose Krebs. 20.000 davon versterben. Im Burgenland sind 1.373 Menschen an Krebs erkrankt
Wie man helfen kann
„Die Nachfrage ist sehr groß. Wir wollen unsere Wohlfühlvormittage heuer verdoppeln“, sagt Flieger. Vor allem im Burgenland, Niederösterreich und Wien, aber auch in Linz und Graz gibt es die Angebote. „Wir hätten unsere Kurse schon im Vorjahr verdoppeln können, budgetär war das aber nicht möglich“, erklärt Flieger.
Um die für die Teilnehmerinnen kostenlosen Kurse weiterhin anbieten zu können, ist das Duo dringend auf der Suche nach Sponsoren bzw. Kooperationspartnern. Spendenkonto: Feel Again; Raiffeisen BurgenlandIBAN: AT3833 0000000 1245505; BIC: RLBBAT2EXXX
Kostenlose Impfung
Anlässlich des Weltkrebstages am Samstag (4. Februar), will auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) zusammen mit der Krebshilfe Burgenland wieder für das Thema Krebs und Krebsvorsorge sensibilisieren. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin Krebshilfe Burgenland, Andrea Konrath, und der Präsidentin der Krebshilfe, Michaela Klein, appelliert Eisenkopf, das Angebot von Vorsorgeuntersuchungen sowie Impfangebote gegen das HPV-Virus in Anspruch zu nehmen.
Die Impfung gegen Human Papillom Viren (HPV) – das Virus ist Auslöser des Gebärmutterhalskrebses – steht für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vom vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten 21. Lebensjahr ab 1. Februar kostenlos zur Verfügung. Das Land beteiligt sich an den Kosten für das Impfangebot.
"G'sund im Burgenland"
Da wichtige Vorsorgemaßnahmen in Form einer Impfung aber nicht alles sind, hat das Land Burgenland im vergangenen Herbst unter dem Motto „G’sund im Burgenland“ die „Burgenländischen Gesundheitstage“ ins Leben gerufen. Konkret geht es dabei um ein Drei-Tages-Vorsorgeprogramm.
Eingeladen werden jedes Jahr rund 20.000 BurgenländerInnen zwischen 40 und 65 Jahren, die ihren runden oder halbrunden Geburtstag feiern. Das Land Burgenland und die Sozialversicherung übernehmen dabei den größten Teil der Kosten. Für die ProgrammteilnehmerInnen entsteht ein Selbstbehalt von 200 Euro.
Kostenlose Beratung
Unterstützung und Hilfe – psychoonkologische Begleitung - erhalten KrebspatientInnen und deren familiäres Umfeld bei der Krebshilfe Burgenland. „Mehr als 70 Prozent der Patienten und weniger als 30 Prozent der Angehörigen nehmen die Beratung in Anspruch", sagt Andrea Konrath von der Krebshilfe Burgenland.
Vorwiegend kommen PatientInnen nach der Therapie zur psychoonkologischen Begleitung – dafür stehen 28 TherapeutInnen im Burgenland bereit. Zusätzlich wird finanzielle Unterstützung angeboten. Sie reicht von 500 bis 5.000 Euro, je nach Einzelfall.
krebshilfe-bgld.at
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