Amateurfußball: An Samstagen ist das Schiedsrichterwesen am Limit

Amateurfußball: An Samstagen ist das Schiedsrichterwesen am Limit
Burgenländischer Fußballverband bittet Vereine, die Samstagsspiele auf Sonntag zu verlegen

Bis zu 50 Partien werden jeden Samstag von den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern des burgenländischen Fußballverbandes begleitet.

Das heimische Schiedsrichterwesen arbeitet bereits hart am Limit. An diesem Wochenende können in sieben Spielen der 2. Liga keine Linienrichter gestellt werden und auch in den 1. Klassen sieht es düster aus.

Zwischen 35 und 50 Spiele

Stefan Berlakovich, zuständig für die Schiedsrichterbesetzungen, erklärt warum: „Einerseits gibt es immer wieder Abmeldungen von Schiedsrichtern am Wochenende. Jeder und jede hat natürlich das Recht dazu. Außerdem gibt es aktuell sehr viele Spiele am Samstag.“ Die insgesamt 120 Unparteiischen des Landes hätten an manchen Samstagen nur 35 Paarungen zu besetzen, teilweise aber bis zu 50 und das quer durch das Burgenland.

Krankheitsfälle und private Abmeldungen für ein Wochenende führen dazu, dass sich nicht jedes Spiel ausgeht. Deshalb appelliert der Verband jetzt, dass Vereine auch wieder vermehrt Sonntagstermine wahrnehmen.

„Man kann weder den Schiedsrichtern noch den Vereinen etwas vorwerfen. Die Freitagabendspiele sind aufgrund der kühlen Temperaturen und des womöglich fehlenden Flutlichts beziehungsweise den anfallenden Stromkosten nicht mehr so attraktiv“, versteht Berlakovich die Planung der Vereine.

Neue Ausbildung

Eine Aufstockung auf 150 Schiedsrichter wäre für Schiedsrichter-Obmann Benjamin Steuer auch nicht des Rätsels Lösung: „Wenn wir das machen würden, dann hätten wir jede Woche Schiedsrichter, die keine Partie pfeifen würden.“

Deshalb hat man sich seitens des Verbandes und des ÖFB ein neues Ausbildungssystem überlegt. Während im März und August/September immer ein Grundkurs angeboten wurde, setzt man jetzt auf ein flexibles Modulsystem.

„Früher mussten Interessenten oft drei, vier Monate auf einen Kurs warten und haben das Interesse verloren. Jetzt starten wir Informationsabende und interessierte Anwärter können zu Spielen mitfahren und sich alles anschauen“, erklärt Steuer. Anschließend können die sieben notwendigen Module innerhalb von eineinhalb bis zwei Monaten absolviert werden.

Auch seitens des ÖFB sei eine neue Position für das Schiedsrichter-Recruiting geschaffen worden.

Anmeldungen zu den Kursen auf bfv.at.

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