Worum ging es? Wie der KURIER berichtet hat, war ASV-Draßburg-Obmann Wild im Sommer vom ÖFB für acht Wochen gesperrt worden, weil er im Zusammenhang mit Spielmanipulationen in der Ostliga keine Meldung an den Verband erstattet hatte. Mit den Manipulationen selbst wurde Wild nicht in Zusammenhang gebracht. Er habe nur von Schiebungsgerüchten gehört, aber selbst keine Kenntnis von Manipulationen gehabt, rechtfertigte sich Wild damals.
Nach der zeitlich befristeten ÖFB-Sperre fuhr der Landesverband ungleich schwerere Geschütze auf und schloss den erst seit 2020 amtierenden Vizepräsidenten mit Zwei-Drittel-Mehrheit wegen „unehrenhaften Verhaltens“ aus. Wild berief gegen den Rauswurf – am Dienstag kam es zum Showdown.
80 der 152 Mitgliedsvereine des BFV – 52,6 Prozent – waren zur außerordentlichen Hauptversammlung in ein Gasthaus in Markt St. Martin gekommen. Wild selbst war nicht zugegen. Zu Gast war aber ÖFB-Präsident Gerhard Milletich, er appellierte an die Delegierten, sachlich und respektvoll zu bleiben.
Das gelang nicht allen.
Eine gute Stunde lang wurden juristische Fragen gewälzt. BFV-Rechtsmittelreferent Robert Bencsics, im Zivilberuf Notar, und Wolfgang Rebernig, Jurist und Vereinsfunktionär des SV Draßmarkt, fochten mit dem Florett, Siegendorf-Präsident Peter Krenmayr wählte eher die Machete. Im Kern ging es um die Frage, ob der BFV-Vorstand, der Wild ja ausgeschlossen hatte, den Gasthaussaal verlassen sollte, um die Mitgliedsvereine in deren Entscheidungsfindung nicht zu hemmen oder zu beeinflussen. Bencsics verwies beharrlich auf die Statuten des BFV, die den Auszug des Vorstands nicht vorsähen. Würde man die Statuten ignorieren, wäre Anfechtungen Tür und Tor geöffnet.
Norbert Darabos, Ex-Sportminister und Präsident des SC Kroatisch Minihof, plädierte für eine Pardonierung Wilds, weil er nicht unehrenhaft gehandelt habe.
Am Ende machte die Hauptversammlung doch noch, wofür sie eigentlich einberufen wurde und stimmte darüber ab, ob der Rauswurf Wilds durch den BFV hält oder er wieder als Vizepräsident eingesetzt wird: In offener Abstimmung votierten 43 der Delegierten für den Ausschluss und stellten sich damit hinter den BFV; 31 wollten Wild halten. Weitere Vertreter stimmten nicht ab.
Ob Wild dagegen vor ein ordentliches Gericht zieht, blieb offen.
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