Als das Burgenland auf die Trüffel kam

Als das Burgenland auf die Trüffel kam
Vor mehr als 20 Jahren hatte der damalige Agrarlandesrat Paul Rittsteuer eine kostbare Idee mit Haselnüssen und Trüffeln

Nunu lässt sich nicht beirren. Die Lagotto-Romagnolo-Hündin buddelt ganz aufgeregt in der Erde, immer wieder muss Petra Menasse-Eibensteiner ihren Vierbeiner bremsen: „Lass mich mal schauen“, sagt sie und prüft die von Nunu erschnüffelte Knolle – ist es eine schmackhafte Trüffel oder nur ein ungenießbares Gewächs?

Ohne es zu wissen, hat sich Nunu damit auch auf die Spuren eines landwirtschaftlichen Experiments begeben.

Als in den 1990-er Jahren im Burgenland rund 3.000 Hektar Weingärten stillgelegt wurden, überlegte der damalige Agrarlandesrat Paul Rittsteuer, wie man die fruchtbaren Flächen nutzen könnte. Auf sonnigen Abhängen des Leithagebirges wurden versuchsweise Haselnusssträucher gepflanzt, namhafte heimische Süßwaren-Produzenten galten als potenzielle Abnehmer der Nüsse.

Die Wurzeln dieser Setzlinge und jene von Steineichen am Waldrand hatte man außerdem mit Trüffelsporen beimpft – um doppelt ernten zu können. Sogar ein eigener Verein zur Förderung von Haselnuss- und Trüffelproduktion im Burgenland wurde 1998 gegründet. Bis 2005 sollte das Projekt laufen und klären, unter welchen Bedingungen eine Produktion von Haselnüssen und Trüffeln im Burgenland ökologisch und ökonomisch möglich und sinnvoll sei.

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