61 Prozent stimmen gegen Sonnenpark in Wimpassing

61 Prozent stimmen gegen Sonnenpark in Wimpassing
59 Prozent beteiligten sich an der Volksbefragung. Das Ergebnis brachte ein klares Votum gegen die geplante Freiflächen-Fotovoltaikanlage auf 52 Hektar.

1.363 Wahlberechtigten wurde am Sonntag in Wimpassing eine anscheinend „elektrisierende“ Frage gestellt: Ob nämlich 52 Hektar Acker für eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage umgewidmet werden sollen oder nicht. Das Interesse war groß, das Ergebnis eindeutig.

61,15 Prozent oder 491 Stimmen waren gegen das Projekt, 38,61 Prozent oder 310 Stimmen gab es für den Sonnenpark, zwei Stimmen waren ungültig. 803 gaben ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 58,91 Prozent entspricht, für eine Volksbefragung war sie damit sehr hoch.

Landwirtschaftliche Nutzung unter den Paneelen

Das Burgenland hat Eignungszonen für Freiflächen-Fotovoltaik definiert, am Ortsrand von Wimpassing plante die Energie Burgenland eine solche auf 52 Hektar. Und zwar als Agri-PV-Anlage, was heißt, dass die Fotovoltaik-Paneele auf Ständern errichtet werden und der Boden darunter landwirtschaftlich genutzt werden kann. Maximal 50 Prozent der Fläche des „Sonnenparks“ sollte mit Paneelen bestückt werden. Sowohl Energie Burgenland als auch Vertreter der Landesregierung hatten bei mehreren Info-Veranstaltungen in Wimpassing die Vorzüge des Projektes hervorgehoben.

Während Wimpassings SPÖ-Bürgermeister Ernst Edelmann hinter dem Projekt stand, fanden sich auch viele Kritiker, vor allem bei der ÖVP. Darunter auch die Bürgermeister der Nachbargemeinden, Christoph Wolf in Hornstein und Martin Radatz in Leithaprodersdorf. Die Orts-ÖVP brachte auch den Antrag auf eine Volksbefragung ein, der wurde dann im zweiten Anlauf im Gemeinderat beschlossen, rund 400 Unterschriften wurden gesammelt.

„Gelebte Demokratie“

Die SPÖ zeigte sich als fairer Verlierer: „Ein großes Dankeschön möchten wir allen aussprechen, die an einer Wahlbeteiligung von fast 60 Prozent beteiligt waren – das ist gelebte Demokratie auf die wir auch stolz sein können“, hieß es dazu auf der Facebook-Seite. „Wie ihr euch denken könnt, hätten wir uns ein anderes Ergebnis gewünscht, jedoch war schon von Beginn an unsere Motivation, Wimpassing im Sinne der Bevölkerung weiterzuentwickeln“.

Jubel gab es bei der ÖVP: „Diese klare Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger muss jetzt auf allen politischen Ebenen akzeptiert werden“, so ÖVP-Bezirksparteiobmann Christoph Zarits.

Landeshauptmannstellvertreterin und Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) wird im ORF Burgenland zitiert, dass dieses Ergebnis zu akzeptieren sei. Die Entscheidung, wie es jetzt weitergehe, liege bei der Gemeinde Wimpassing. Das Land werde weiter an dem Ziel arbeiten, dass das Burgenland 2030 klimaneutral werde, so Eisenkopf. Das Land setze auf den Ausbau der erneuerbaren Energie.

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