307 Feuerwehren wählten ihre Kommandanten

307 Feuerwehren wählten ihre Kommandanten
9.442 Mitglieder gingen zur Wahlurne; in drei Ortschaften hat sich kein Kandidat gefunden, die Wahl muss nachgeholt werden.

Erstmals haben im Burgenland nach einem Beschluss der Landesregierung verpflichtende Feuerwehrwahlen stattgefunden. Das war eine Premiere, denn bisher wurden die Kommandanten auf Vorschlag der Bürgermeister ernannt.

13.597 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hatten von 6. Jänner bis 28. Februar Gelegenheit, ihre Kommandanten sowie deren Stellvertreter selbst zu bestimmen, 9.442 nahmen vom Wahlrecht Gebrauch.

307 der 310 Feuerwehren haben die Wahlen durchgeführt, die Wahlbeteiligung lag bei insgesamt 71 Prozent. Am höchsten war die Wahlbeteiligung (nach Bezirken) mit 80 Prozent in Rust, am niedrigsten in Eisenstadt (54 Prozent).

"Positiv überrascht"

Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl zeigte sich "positiv überrascht" von der doch hohen Wahlbeteiligung, wie er zum KURIER sagte.

Die Wahl wurde jeweils durch die Bürgermeister durchgeführt und im Kreise der Feuerwehrmänner und -frauen abgehalten.„Wir haben die Bestimmungen so ausgestaltet, dass die Durchführung der Wahlen so einfach wie möglich ist, um damit den administrativen Aufwand zu minimieren. Und wie sich in der Praxis gezeigt hat, durchaus mit Erfolg“, sagte Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Dienstag. Die Wahlen seien professionell, reibungslos und im zeitlichen Rahmen abgelaufen – „nicht selbstverständlich in Zeiten der Corona-Pandemie".

 

Bürgermeister vorübergehend Kommandant

In den drei Gemeinden Kirchfidisch (Bezirk Oberwart), Moschendorf (Bezirk Güssing) und St. Andrä am Zicksee (Bezirk Neusiedl am See) hat keine Wahl stattgefunden, weil dort niemand kandidiert hatte. Für diese Ortschaften bestimmt nun der jeweilige Bezirksfeuerwehrkommandant interimsmäßig einen Ortsfeuerwehrchef.

Kirchfidisch hat bereits einen: Bürgermeister Norbert Sulyok (ÖVP) wird das Amt für sechs Monate übernehmen. Inzwischen werden die Wahlen neu ausgeschrieben.

Eine Stelle unbesetzt

In Rohrbrunn (Bez. Jennersdorf), Neudörfl (Bez. Mattersburg), Lindgraben und Markt St. Martin (beide Bez. Oberpullendorf) ist entweder die Stelle des Kommandanten (wie in Rohrbrunn) oder seines Vize unbesetzt geblieben.

In 96 Prozent der Ortschaften stellte sich nur ein Kandidat der Wahl, bei zwölf Wahlen gab es zwei Kandidaten.

252 Kommandanten und 214 Kommandanten-Stellvertreter wurden wiedergewählt.

Der älteste Feuerwehr-Kommandant des Burgenlandes ist der 64-jährige Anton Pail aus Luising (Bezirk Güssing), sein jüngster Amtskollege ist Martin Bock (20 Jahre) aus Winten (Bezirk Güssing).

Eine Kommandantin

Frauen sind in den Chefetagen der Feuerwehr noch recht rar: Einzige Feuerwehrkommandantin des Burgenlandes bleibt seit 2015 Vanessa Pilles aus Neudörfl.

Als neue Kommandanten-Stellvertreterinnen wurden Manuela Fercsak in Unterpullendorf, Sabine Heilinger in Rax-Ort und Magdalena Kalles in Hirm gewählt; Katharina Baumgartner (Steinberg) und Daniela Fenzal-Erkinger (Rohr) sind seit 2015 im Amt.

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