Chronik/Wien

Begegnungszone in der Wiener Neubaugasse wird verlängert

Bis die Begegnungszone in der Neubaugasse zwischen Burggasse und Mariahilfer Straße eröffnet wird, dauert es noch. Nichtsdestotrotz wird bereits an ihrer Erweiterung gearbeitet: Noch heuer starten die Planungen für eine Begegnungszone in dem rund 250 Meter langen Abschnitt zwischen Burggasse und Lerchenfelder Straße.

Das gaben Vizebürgermeisterin Birgit Hebein und der Neubauer Bezirksvorsteher Markus Reiter (beide Grüne) am Donnerstag bekannt. Bereits im Mai finden erste Informationsabende für Anrainer und Geschäftsleute statt. Gebaut werden soll 2021.

Dann wird die gesamte Einkaufsstraße in eine Begegnungszone umfunktioniert sein: Seit Mitte Jänner wird der Abschnitt zwischen Mariahilfer Straße und Burggasse umgebaut. 

Die Neubaugasse auf Höhe der Nummer 38 Anfang 2020 und zukünftig. 

Die Straße wird dort auf ein Niveau gehoben und einheitlich gepflastert, zudem sind jeweils rund 30 Bäume und Nebelduschen geplant. 

Ob die Begegnungszone wie ursprünglich geplant im September eröffnet werden kann, ist noch offen. Wegen des Coronavirus stand die Baustelle zuletzt für mehrere Wochen still.

Ziel sei, dass mit Schulbeginn der 13A jedenfalls wieder durch die Neubaugasse fahren kann (und die Route nicht mehr zweigeteilt ist), heißt es aus dem Büro von Reiter

Start für neue Zollergasse

Der zweite Teil der Neubaugasse ist nicht die einzige Begegnungszone, die der Bezirkschef heuer auf den Weg bringt. Ebenfalls im Mai startet das Planungsverfahren für die Zollergasse: Auch sie wird in eine Begegnungszone umgebaut - und zwar zwischen Mariahilfer Straße und Lindengasse.

Die Besonderheit dabei: Bäume und andere Begrünungen sollen, anders als üblich, in der Straßenmitte (und nicht am Rand) platziert werden - der KURIER berichtete

100 Bäume für den 7. Bezirk

Mit beiden Projekten baut der 7. Bezirk die "Kühle Zone Neubau" aus. Sie umfasst Straßen, die so gestaltet werden, dass dort auch im Sommer ein angenehmes Klima herrscht. Ein Beispiel dafür ist die Zieglergasse: Sie wurde mit Nebelbögen, 20 Bäumen, Beeten und begrünten Fassaden ausgestattet. 

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Zusätzlich werden im Jahr 2020 in Neubau insgesamt 100 neue Bäume gepflanzt: 19 zum Beispiel in der Kandlgasse, 10 in der Neustiftgasse, 6 in der Wimbergergasse und am Urban-Loritz-Platz sowie 14 in der Schottenfeldgasse. Dazu kommen neue Beete und Pflanztröge - etwa in der Faßziehergasse, im Jenny-Steiner-Weg und in der Neustiftgasse. 

Die Bäume werden laut Bezirk dort eingesetzt, wo sie die stärksten Auswirkungen auf das Mikroklima haben. Stadtklimatologen haben diese Standorte berechnet. 

"Für die Umsetzung der kühlen Zone Neubau benötigen wir fundierte Analysen", sagt Reiter. Deshalb habe man beim Wiener Landschaftsplanungsbüro DnD einen Masterplan für die  Klimawandelanpassung Neubaus in Auftrag gegeben. Schwerpunkt des Papiers ist die Begrünung der Straßenräume. "So wissen wir, wo welche Maßnahmen die größte Wirkung erzielen können.“

15 Grad weniger durch Grün

Dem Masterplan zufolge sind Baumpflanzungen das wirkungsvollste Mittel gegen Hitze. Weitere besonders hilfreiche Maßnahmen seien begrünte Baumscheiben und helle Straßenbeläge.

Welchen Effekt derartige Maßnahmen konkret haben können, haben Experten für die Kirchengasse berechnet. Aktuell gibt es dort keine Bäume und keine Beete. Pflanze man dort 41 Bäume und lege man rund 860 Quadratmeter Beete an, würde die gefühlte Temperatur dort um bis zu 15 Grad sinken, heißt es in der Studie. 

"Wir müssen gemeinsam mit den Bezirken zielgerichtet und rasch handeln, um unsere Stadt abzukühlen", schließt Vizebürgermeisterin Hebein daraus. "Die  Klimakrise schläft nicht, es wird  uns auch dieses Jahr ein sehr heißer Sommer bevorstehen."

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