Arbeitsmarktexpertin und Klimaaktivist wollen auf die grüne Liste für Wien-Wahl
Die Wiener Grünen haben zwei Personen mit Ambitionen auf einen Platz auf der Liste für die Gemeinderatswahl präsentiert: Wie am Mittwoch bekannt wurde, stellen sich Judith Pühringer und Laurin Pollesböck am 15. Februar dem Votum der grünen Basis. Pühringer kandidiert für die Plätze 2, 3 oder 4; Pollesböck für den Block mit den Plätzen 5 bis 14. Insgesamt sind es 49 Bewerber, sie sind auf einer Website abrufbar.
Dass die Wiener Grünen eine Quereinsteigerin für einen der vorderen Plätze im Ärmel haben, war im Vorfeld durchgesickert - der KURIER berichtete. Pürhinger hat 15 Jahre mit sozialen Unternehmen gearbeitet, die langzeitarbeitslose Menschen beschäftigen und beraten. Die studierte Betriebswirtin findet, dass es eine neue Formel der Arbeit brauche: denn Arbeite sei auch Sorgearbeit, Freiwilligenarbeit und Arbeit an einem selbst. Für Wien möchte sie umsetzen, dass Menschen mit niedrigen Integrationschancen im Arbeitsmarkt bessere Angebote bekommen.
Laurin Pollesböck ist 23 Jahre alt und Chemie-Stundent und Klimaaktivist bei Fridays for Future. "In einem behüteten Akademikerhaushalt auf einem ehemaligen Bauernhof aufgewachsen, spielten soziale und ökologische Denkweisen seit meinen Kinderjahren eine große Rolle, worauf ich bei der Gründung der Jungen Grünen Linz für kurze Zeit erste politische Erfahrung sammelte", schreibt er in der Presseunterlage.
Um dieselben Plätze wetteifern der grüne Planungssprecher Peter Kraus und Klubchef David Ellensohn. Wobei sie schon klargemacht haben, dass sie Platz 2 anstreben. 2018 unterlagen beide im Rennen um die Spitzenkandidatur der nunmehrigen Vizebürgermeisterin Birgit Hebein.
Gemeinderäte und Einsteiger
Sechs weitere Mandatare aus dem grünen Rathausklub haben ihre Kandidatur bereits im Vorfeld öffentlich gemacht: Die stellvertretende Klubobfrau Jennifer Kickert, Wirtschaftssprecher Hans Arsenovic, Sozialsprecherin Ursula Berner, Frauensprecherin Barbara Huemer, Sicherheitsprecher Niki Kurath und Kultursprecher Martin Margulies. Sie haben - wie Kraus und Ellensohn - derzeit einen Sitz im Gemeinderat.
Einen Platz auf der Liste erhoffen sich darüber hinaus Autorin Nunu Kaller, Gewerkschafterin Viktoria Spielmann und Ex-Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan.
Gewählt wird die Liste von rund 2.300 stimmberechtigten Parteimitgliedern und Unterstützern - und zwar mit einem neuen, durchaus komplizierten Verfahren.
Dabei reihen die Parteimitglieder die Bewerber auf dem Stimmzettel. Beim Auszählen werden nicht nur die erstgenannten Namen, sondern auch jene dahinter berücksichtigt.