Rapid verliert auch in Trondheim

Rapid verliert auch in Trondheim
Zwei Tore, aber keine Punkte: Rosenborg schlägt die Wiener wieder in der Europa League.

Der Nuller bleibt auch nach dem fünften Auftritt stehen: Rapid vergab in Trondheim eine 2:1-Führung und viele Chancen, bleibt mit dem 2:3 aber als einziges Team der Gruppenphase ohne Punkt.

Die Wiener starteten gegen die Norweger ambitioniert, zwischen der 13. und 17. Minute hätten sie den Nuller schon abschütteln können. Zuerst lief Alar allein aufs Tor, traf es aber nicht. Dann schoss Trimmel bei einem Konter daneben. Ebenso wie Boyd mit einem Volley. In Führung ging Rosenborg wie beim ersten Duell mit der ersten Chance: Chibuike, der Gerson, Sonnleitner und Heikkinen spektakulär austanzte, traf elegant gegen Jan Novota - 1:0 (28.)

Rapids Zweiergoalie (in seinen elf Einsätzen zuvor unbesiegt) bekam von Trainer Schöttel eine Chance "als Zuckerl für gute Trainingsleistungen. Am Sonntag gegen die Admira ist aber wieder Königshofer die Nummer eins."

In Hälfte zwei war Rapid mit dem eingewechselten Drazan anfangs wieder dominant. Wie beim Hinspiel jubelte nach einem Corner der linke Verteidiger. Thomas Schrammel (statt Katzer) traf zum Ausgleich in Minute 53.

Beim 2:1 für Rapid half Tormann Lund Hansen, indem er einen Weitschuss von Pichler abprallen ließ. Terrence Boyd staubte ab (66.).

Die 700 mitgereisten Fans jubelten bereits über das erste Erfolgserlebnis in Gruppe K - zu früh. Das 2:2 kündigte sich bei einem nicht geahndeten Elfmeterfoul von Gerson (70.) an. Nach einer Fehlerkette in der Abwehr war es so weit: Elyounoussi bedankte sich (77.). Danach spielten beide Teams auf Sieg, Rosenborg mit Erfolg. Joker Prica zeigte beim 3:2 nach 79 Minuten, wie ein Konter (nach einer Burgstaller-Chance) effizient abgeschlossen werden kann. Rapid fehlt es international
nicht nur an Klasse, sondern offensichtlich auch an der nötigen Cleverness.

Frust und Hoffnung

"Dass wir noch immer keinen Punkt haben, ist nicht verdient", haderte Boyd. "Es spiegelt unsere Situation und die Unruhe im Verein wider, so ein Spiel zu verlieren", meint Schöttel, der zumindest auf Marcel Sabitzer, 18, hoffen kann. "Kaiserslautern haben wir abgesagt. Rapid könnte es werden", verrät Vater Herfried Sabitzer zum aktuellen Stand des Pokers um das Admira-Talent.

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Wir haben eine Partie verloren, die man nie und nimmer verlieren darf. Zur Pause müssen wir führen, sind aber nach einer Einzelaktion auf einmal im Rückstand. Dann drehen wir die Partie, sie kippt aber wieder. Das Ganze ist traurig, weil die Partie so gelaufen ist, wie wir das erwartet haben. Wir haben unsere Chancen im Konter gehabt, müssen sie aber auch verwerten. Dazu dürfen wir hinten nicht so nachlässig sein.

Es spiegelt ein bisschen die Situation im Verein wieder. Solche Partien verlierst du nicht, wenn es super läuft. Solche Partien verlierst du, wenn du wenig Selbstvertrauen hast. Wenn man beide Spiele gegen Rosenborg betrachtet, kann es einfach nicht sein, dass man danach ohne Punkte dasteht. Das Frage-Antwort-Spiel wird jetzt weitergehen."

Terrence Boyd (Rapid-Torschütze): "Es bleiben null Punkte. Es ist schade, weil wir derzeit einfach nicht belohnt werden. Vielleicht hätten wir einfach das Tempo beibehalten sollen. Bei 1:1 habe ich das Gefühl gehabt, dass wir sie im Topf gehabt haben. Das war dann auch so, das 2:1 ist gekommen. Vielleicht haben wir danach aber wieder vorsichtiger gespielt."

Guido Burgstaller (Rapid-Offensivspieler): "Wir sind wieder einmal selber schuld. Wir haben uns gut zurückgekämpft nach dem 0:1. Wir schießen uns die Tore aber immer wieder selbst mit Fehlern, die nicht passieren dürfen. So ist Fußball, das hat man auch schon in Wien gesehen gegen Rosenborg. Wir sind wieder nicht belohnt worden. Aber solche Fehler werden einfach bestraft."

Harald Pichler (Rapid-Defensivspieler): "Es ist klar, dass wir sehr enttäuscht sind. Wir haben das Spiel gedreht, aber bittere Gegentore kassiert. Ich glaube, dass wir daraus auch wieder etwas lernen können. Jedes Spiel schreibt seine eigene Geschichte."

Jan Jönsson (Rosenborg-Trainer): "Wir haben zu Beginn der ersten und zweiten Hälfte nicht gut gespielt. Rapid hatte im gesamten Spiel vielleicht mehr Halbchancen als wir, aber wir haben trotzdem verdient gewonnen."

Rosenborg Trondheim - SK Rapid Wien 3:2 (1:0)
Trondheim, Lerkendal-Stadion, 8.320 (richtig), SR Mazeika (LTU)

Tore:
1:0 (28.) Chibuike
1:1 (53.) Schrammel
1:2 (66.) Boyd
2:2 (76.) Elyounoussi
3:2 (79.) Prica

Rosenborg: Hansen - Gamboa, Strandberg, Reginiussen, Dorsin - Svensson, Diskerud - Dockal (75. Iversen), Elyounoussi, Fredheim Holm (60. Selnäs) - Chibuike (75. Prica)

Rapid: Novota - Schimpelsberger (86. Grozurek), Sonnleitner, Gerson, Schrammel - Heikkinen, Pichler (83. Wydra) - Trimmel, Alar (51. Drazan), Burgstaller - Boyd

Gelbe Karten: Svensson, Diskerud bzw. Alar, Pichler
Die Besten: Elyounoussi, Diskerud, Reginiussen bzw. Pichler, Burgstaller

 

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