Rapid: Stadion ist eröffnet, Mocinic kommt

Das Allianz Stadion wurde feierlich eröffnet.
Zurück in Hütteldorf feierte Rapid das Allianz Stadion. Nur ein paar VIPs mussten stehen.

Nach 17 Monaten Bauzeit und einer letzten, durchgearbeiteten Nacht öffnete Rapid das neue Zuhause für die Festgäste. Alles, was im ebenso eindrucksvollen wie modernen Allianz Stadion nach zwei Jahren im Ausweichquartier Happel-Stadion noch fehlte, waren 100 Sessel.

"Die Handwerker waren die ganze Nacht da. Das letzte Eck ist sich nicht mehr ausgegangen. Bitte verzeiht uns. In einer Woche beim Liga-Auftakt gegen Ried ist dann alles perfekt", erklärte Zeremonienmeister Andy Marek um 16.10 Uhr, als die Eröffnungsfeier offiziell startete.

Ticker-Nachlese: Der Eröffnungstag

Fehlpfiffe

Rapid: Stadion ist eröffnet, Mocinic kommt
ABD0138_20160716 - WIEN - ÖSTERREICH: Feierlichkeiten anl. der Eröffnung des Allianz Stadion, neue Heimstätte des SK Rapid Wien, am Samstag, 16. Juli 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Dass ausgerechnet auf der VIP-Tribüne diese Sesseln fehlen, wird jene Teile der Fanszene schmunzeln lassen, die Rapid eine zu starke Allianz mit dem Kommerz vorwerfen. Zweifellos nicht mehr lustig waren die Pfiffe für die Vertreterin der Politik: Vizebürgermeisterin Renate Brauner hatte sich für die Förderung des Stadions mit rund 20 Millionen Steuergeld eingesetzt und einige heikle Beschlüsse im geübten Doppelpass Rot (Politik) und Grün (Verein) forciert.

Es zeigte sich: Man kann es nicht allen recht machen. Auch Rapid nicht.

Obwohl für den Spagat mit dem Motto "Tradition trifft Innovation" alles Verfügbare aufgeboten wurde. Vom Ensemble der Wiener Philharmoniker bis zu Alkbottle. Vom Ostbahn Kurti, zu den Sängerknaben und schließlich Heinz Fischer.

Rapid: Stadion ist eröffnet, Mocinic kommt
ABD0155_20160716 - WIEN - ÖSTERREICH: (v.l.), Stadrätin Renate Brauner, Rapid Christoph Peschek, Geschäftsführer, Alfred Körner, Heinz Fischer, Rapid Präsident Michael Krammer, Harry Gartler bei den Feierlichkeiten anl. der Eröffnung des Allianz Stadion, neue Heimstätte des SK Rapid Wien, am Samstag, 16. Juli 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Der Alt-Bundespräsident, ein glühender Rapid-Fan, freute sich sichtlich, Alfred Körner umarmen zu dürfen. Der 90-Jährige schmetterte dann die alte Rapid-Hymne mit kindlicher Freude. Vielleicht war sogar Chelsea-Boss Roman Abramowitsch in der angemieteten Loge gerührt.

Als letzten Höhepunkt konnte Marek um 18 Uhr das Eröffnungsspiel von Rapid gegen Chelsea ankündigen.

Der Ruf des größten Multitalents in Hütteldorf wird Marek ab sofort von Harry Gartler streitig gemacht. Der ehemalige Stürmer wickelte als Projektleiter den 53-Millionen-Bau souverän ab und scheute sich nicht, im vollen Stadion live den grün-weißen "Lebenssinn" zu besingen. Draußen wurden noch "Suche Ticket"-Schilder hochgehalten, drinnen sahen die 28.000 Festgäste schon den ersten Rapid-Sieg – durch das Special Needs Team mit einem 3:2 gegen Chelsea.

Rapid: Stadion ist eröffnet, Mocinic kommt
ABD0154_20160716 - WIEN - ÖSTERREICH: Zuschauer im Rahmen eines Testspiel zw. SK Rapid Wien und Chelsea FC anl. der Eröffnung des Allianz Stadion, neue Heimstätte des SK Rapid Wien, am Samstag, 16. Juli 2016 in Wien. - FOTO: APA/HANS PUNZ
Überdacht werden sollte noch das Kontingent für den "Block West". Viele Fans klagten, dass zu viele Zuschauer auf die Stehplatztribüne gelassen wurden. Die Stimmung war dennoch prächtig. "Wunderbar", schwärmte Arnor Ingvi Traustason. Der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte, der Österreich mit dem 2:1 für Island von der EM verabschiedet hat und zwei Millionen Ablöse kostete, wurde vorgestellt.

Mocinic kommt

Den Ablöse-Rekord wird der Kainz-Nachfolger demnächst los sein. Mit Ivan Mocinic kommt aus Rijeka der lange gesuchte und ungewohnt teure Petsos-Nachfolger. Der 23-jährige Kroate soll im defensiven Mittelfeld das Spiel prägen, lässt sich das dementsprechend vergüten und soll in den kommenden Tagen präsentiert werden (mehr dazu hier).

"Unser neuer Spieler wurde am Samstag von seinem Verein verabschiedet", sagte Sportdirektor Andreas Müller, noch ohne den Namen Mocinic zu verwenden.

Chelsea verstärkt auch das defensive Mittelfeld – um 38 Millionen kommt von Leicester der französische Teamspieler N’Golo Kanté.

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