USA erwägen weitere Hilfen für gemäßigte Rebellen

Denn nur ein Bruchteil der russischen Angriffe würde der Terrormiliz Islamischen Staat gelten.

Die USA erwägen, gemäßigte Rebellen in Syrien mit weiteren Hilfen zu unterstützen. US-Regierungsvertreter sagten, hierbei könne es sich um Ausrüstung handeln, auch Waffen. Zudem seien Luftschläge denkbar.

Ziel wäre es, Kämpfer der Dschihadisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS) aus Regionen im Norden Syriens, nahe der Grenze zur Türkei, zu vertreiben. Tausende Rebellen könnten von den US-Hilfen profitieren.

Die Überlegungen stehen im Zusammenhang mit den jüngsten Luftangriffen Russlands in dem Bürgerkriegsland. Moskau beschränkt sich bei seinem Eingreifen nach eigenen Angaben nicht nur auf IS-Ziele, sondern nimmt auch andere Gegner des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad ins Visier.

Unterdessen teilte die russische Armee mit, die Luftangriffe auf die "Terroristen" auszuweiten. Den ebenfalls über Syrien operierenden USA empfahl die russische Armee, ihre Flüge in den betroffenen Gebieten einzustellen. Man setze Washington im Voraus von Luftangriffen in Kenntnis, meldete die Agentur Interfax. Allein in den vergangenen 72 Stunden habe Russland 60 Flüge ausgeführt, hieß es.

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London: Analyse der russischen Angriffe

Nur ein Bruchteil der russischen Luftangriffe in Syrien richtet sich nach Einschätzung Großbritanniens gegen den IS. Verteidigungsminister Michael Fallon sagte der Zeitung The Sun vom Samstag, nur fünf Prozent der Attacken hätten Ziele des IS ins Visier genommen.

"Wir analysieren die Angriffe jeden Morgen", sagte Fallon der Zeitung. "Die große Mehrheit richtet sich nicht gegen den IS." Stattdessen greife die russische Luftwaffe vor allem Gebiete an, in denen Zivilisten lebten und nehme Kämpfer der Freien Syrischen Armee ins Visier. Mit dem Einsatz Russlands werde die syrische Führung gestärkt und das Leiden der Bevölkerung verlängert, beklagte der britische Minister im Gespräch mit der Zeitung.

Fallon sprach sich zudem dafür aus, dass sich auch Großbritannien an Luftangriffen gegen den IS in Syrien beteiligt - bisher tut das Land dies nur im Irak. Es sei "moralisch falsch", die Miliz in Syrien nicht zu bekämpfen. Die Arbeit dürfe London aber nicht "der französischen, der australischen und der US-Luftwaffe überlassen".

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