Jean-Marie Le Pen begrüßte FN-Erfolg mit provozierendem Video

FN-Gründer Jean-Marie Le Pen sorgt wieder für Aufregung.
Der Film zeigte den konservativen Konkurrenten mit einer Kippa. Das Video wurde entfernt.

Der aus der Partei ausgeschlossene Gründer der Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, hat deren Sieg der Rechtsextremen bei den Regionalwahlen in Frankreich mit der Veröffentlichung eines provozierenden Videos begrüßt.

"Gute Miene zum bösen Spiel", schrieb der 87-Jährige im Onlinedienst Twitter zu einem Film, der einen politischen Rivalen seiner Enkelin Marion Marechal-Le Pen mit einer jüdischen Kippa auf dem Kopf zeigte. Wenig später wurde das Video allerdings wieder aus seinem Konto entfernt. Die Aufnahme zeigte Christian Estrosi, konservativer Bürgermeister der südöstlichen Stadt Nizza und politischer Gegenspieler Marechal-Le Pens in der Region Provence-Alpes-Cote d'Azur, beim Tanz mit mehreren Männern, die wie er selbst Kippas trugen. Weder zum Anlass noch zum Zeitpunkt der Aufnahme wurden Angaben gemacht.

Jean-Marie Le Pen begrüßte FN-Erfolg mit provozierendem Video
Christian Estrosi, mayor of Nice and candidate for Les Republicains (LR) political party in the Provence-Alpes-Cote d'Azur (PACA) region, visits a flower market as he campaigns for the upcoming regional elections in Hyeres, France, November 24, 2015. REUTERS/Jean-Paul Pelissier

Zweite Runde folgt

Bei den Regionalwahlen drei Wochen nach den Anschlägen von Paris wurde die FN unter der Führung von Le Pens Tochter Marine am Sonntag im ersten Wahlgang stärkste Kraft. Sie erhielt Prognosen zufolge zwischen 27,2 und 30,3 Prozent der Stimmen. Das wäre das beste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer landesweiten Wahl. Die zweite Runde folgt am kommenden Sonntag.

Jean-Marie Le Pen wurde bereits mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen verurteilt. Aus der FN wurde der EU-Abgeordnete im August im Streit mit Tochter Marine ausgeschlossen, als er erneut die NS-Gaskammern als "Detail" der Geschichte bezeichnete. Bei der Wahl am Sonntag holten Marine Le Pen und Marion Marechal-Le Pen in ihren Regionen im Norden und im Südosten je mehr als 40 Prozent der Stimmen.

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