Der nächste Bush will Amerika auf die Weltbühne zurückbringen

Jeb Bush bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur in Miami.
In Miami gab Jeb Bush am Montagabend seine Kandidatur für die US-Präsidentschaft bekannt.

Den ersten großen Auftritt auf der Weltbühne hat Jeb Bush ja schon in der Vorwoche absolviert. Polen, Deutschland und das Baltikum: Ganz bewusst hatte sich der 62-Jährige nicht beim bequemen Verbündeten in London, sondern in unmittelbarer Nähe der Krise in der Ukraine präsentiert. Der Sohn des 41. und der Bruder des 43. US-Präsidenten will weltpolitisch eine ganz klare Position präsentieren. "Ein Signal der Stärke", müssten die USA aussenden, erklärte er in Warschau, "die Präsenz in Europa ausbauen. Wenn wir uns zurückziehen, verringert das die Chancen auf Frieden. Die Auswirkungen sehen wir in der Ukraine."

Gastauftritt für Mama

Ein Grundton, den der Ex-Gouverneur von Florida am Montag erneut anschlug, als er in Miami endlich offiziell machte, was im politischen Washington seit Monaten als Tatsache gilt: Jeb Bush geht ins Rennen um die US-Präsidentschaft – und das als derzeitiger Top Favorit in der Riege der republikanischen Bewerber. Die "Beschwichtigungspolitik" Obamas habe nichts getan, als "unkontrollierte Krisen und wachsende Gewalt" ausgelöst. Er werde nicht zulassen, dass Amerika seinen zukünftigen Gegnern militärisch unterlegen sei.

Ob New Jerseys Gouverneur Chris Christie oder der ultrakonservative texanische Senator Ted Cruz, Bush will sie alle neben sich aussehen lassen wie Lokalpolitiker, die neben ihm, dem Staatsmann, verblassen. Wie um zu demonstrieren, aus welcher Familie er kommt, begrüßte Jeb seine Mutter Barbara, die ehemalige First Lady, als Gast in der Halle.

Jeb! Jeb! Jeb! Bilder aus Miami

Der nächste Bush will Amerika auf die Weltbühne zurückbringen

Republican U.S. presidential candidate and former
Der nächste Bush will Amerika auf die Weltbühne zurückbringen

Republican U.S. presidential candidate and former
Der nächste Bush will Amerika auf die Weltbühne zurückbringen

USA ELECTIONS JEB BUSH

Bush-Clinton die Zweite?

Für die Vorwahlen, bei denen ab Jänner nächsten Jahres über den Kandidaten der Republikaner entschieden wird, scheint das eine aussichtsreiche Taktik. Mit zwei Präsidenten in der Familie geht Bush mit weit höherem Bekanntheitsgrad als seine Mitbewerber ins Rennen.

Doch sollte sich Bush tatsächlich bei den Republikanern durchsetzen, steht ihm voraussichtlich eine Persönlichkeit gegenüber, die ihn auf der Weltbühne in den Schatten stellt: Hillary Clinton. Die ehemalige Außenministerin und First Lady steht im Feld der demokratischen Präsidentschaftswerber vorerst noch ohne ernst zu nehmenden Konkurrenten da.

Gegen sie kann sich Bush weltpolitisch nur profilieren, indem er seinen Landsleuten das verspricht, was der derzeitige Bewohner des Weißen Hauses, Clintons Parteikollege Obama, nach Ansicht vieler Amerikaner verspielt hat: Die Führungsrolle der USA in der Welt. Dann aber wird Jeb auch die Kriege seines Bruders verteidigen müssen – und das fiel ihm schon bisher schwer.

Zur Analyse: Der nächste Bush im Anmarsch auf das Weiße Haus

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