Was sich Neos-Politiker Niko Alm für Wien wünscht

Neos-Politiker Niko Alm wünscht sich mehr Öffis
Niko Alm, Neos-Politiker und Listenzweiter in Wien, sprach mit dem KURIER über seine Koalitionsvorstellungen, Ideen für Wien und weshalb seine Werbeagentur für die Grünen arbeitet.

Herr Alm, Sie sind bekennender Pastafari. Werden Sie mit Nudelsieb ins Parlament einziehen?
Niko Alm: Nein. Das geht schon alleine deshalb nicht, weil das Sieb gerade auf Wanderausstellung in München ist.

Das Nudelsieb verdeutlicht ihre kirchenkritische Einstellung. Sie haben auch ein Anti-Kirchenprivilegien-Volksbegehren initiiert. Hat das zu Problemen bei in einer Partei geführt, bei der doch viele ehemalige ÖVP-Mitglieder sind?
Ich müsste lügen, wenn ich sagte, es gäbe keine Probleme. Einige Kollegen mussten sich auch öffentlich für mich rechtfertigen. Ich glaube viele Menschen haben wegen des Volksbegehrens ein falsches Bild von mir. Aber ich bin als Person anders zu betrachten als das Volksbegehren.

Sie haben in Ihrer Partei eine weite Bandbreite an politischen Ideologien. Wie passt das zusammen?
Wir sind hier anders als die etablierten Parteien – wir orientieren uns nicht an ideologischen Leitlinien.

Sondern?
Wir arbeiten evidenzbasiert. Wir suchen die beste Lösung – und bedienen uns ganz schamlos am politischen Mitbewerb.

Heißt das, Sie würden auch mit jeder Partei koalieren?
Nein, nicht mit der FPÖ. Mein persönlicher Hygienekorridor ist bei der FPÖ weit überschritten. Das gilt in Wien noch stärker als bundesweit.

In zwei Jahren sind bereits Wien-Wahlen. Was sind Ihre Anliegen für diese Stadt?
Ein Punkt, der mir persönlich wichtig ist, ist sicherlich die Parkraumbewirtschaftung. Das sollte flächendeckend sein.

Ein einheitliches Parkpickerl für alle?
Das kann sein, muss aber nicht. Ich bin aber prinzipiell der Meinung, dass in der Stadt nicht alle mit dem Auto fahren müssen.

Was müsste sich verkehrstechnisch noch tun?
Es braucht mehr Carsharing und ein sinnvolleres Radwegenetz. Auch die U-Bahnstruktur ist stark ausbaufähig. Zum Glück wird die U5 wieder diskutiert. Man sollte gleich über eine U7 nachdenken. Einige Teile des Gürtels, vor allem im Süden, könne man noch mit einer U-Bahn unterlegen.

Man könnte fast meinen Sie wären bei den Grünen. Ein weiteres heißdiskutiertes, grünes Thema: Die Mariahilfer Straße. Was ist Ihre Meinung dazu?
Wir haben uns während des Wahlkampfs stark herausgehalten. Es wäre zu billig, die Grünen deswegen zu kritisieren. Ich frage mich nur, ob es schlau war, Begegnungszonen zu machen – ob nicht eine richtige Fußgängerzone mehr Sinn gemacht hätte.

Apropos Grün: Die Werbeagentur Super-Fi, deren Geschäftsführer Sie sind, war im Wahlkampf für die Grünen aktiv. Wird das weiterhin so sein?
Das liegt nicht nur an mir. Ich wäre bereit dazu, dass meine Firma weiterhin für die Grünen arbeitet.

Ist das vertretbar?
Ja klar. Wir machen ja nicht Politik für die Grünen. Wir geben keine Inhalte vor. Und wir werden für sie weder besser noch schlechter arbeiten, als für andere Kunden.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus?
Ich muss mich erst mal im Parlament einleben. Wir haben in dieser Richtung ja noch wenig Erfahrung. Wir springen hier nicht ins kalte, sondern ins eiskalte Wasser.

Nervös?
Ich würde sagen voll aufgeregter Überraschung.

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