BH genehmigte Lichtbildausweis mit Nudelsieb als Kopfbedeckung

BILD zu OTS - Führerschein mit Nudelsieb als religiöse Kopfbedeckung
"Pastafari" Philip S. freut sich: „In Österreich geht die religiöse Toleranz eben sehr weit.“

Philip S. ist als bekennender „Pastafari“ Anhänger der „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“, einer parodistischen Spaßreligion, und bringt dies nun auch auf seinem Führerschein zum Ausdruck: Seinen Lichtbildausweis ziert ein Foto des 30-jährigen Tirolers mit einem Nudelsieb als Kopfbedeckung. Genehmigt wurde das Dokument von der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See.Doch S. schmückt sich nicht nur mit einem Nudelsieb, sondern ein wenig auch mit falschen Federn.

Laut einer Aussendung der Glaubensgemeinschaft, die in Österreich rund 400 Mitglieder zählt, wurde das Nudelsieb als „religiöse Kopfbedeckung“ für den Führerschein genehmigt. Das ist falsch, sagt der Neusiedler Bezirkshauptmann Martin Huber. Der Ausweis mit dem außergewöhnlichen Foto wurde „nicht aus religiösen Gründen genehmigt“. In der Führerschein-Durchführungsverordnung werde ausschließlich darauf hingewiesen, dass der Kopf des Dokumentenbesitzers erkennbar sein muss, sagt Huber. Und daher sei das Sieb nicht rechtswidrig. Bei Reisepässen hingegen dürfen Kopfbedeckungen „nur aus medizinischen und religiösen Gründen getragen werden“, erläutert Huber. Führerschein-Anwärter dürfen sich also auch mit einem Helm oder einer Bratpfanne auf dem Kopf ablichten lassen? „Wir werden uns jeden Einzelfall anschauen“, winkt Huber ab. S. ist nicht der erste, der mit dieser Aktion für Aufsehen sorgt. Im Jahr 2011 hat Niko Alm, Pastafari und Sprecher der Initiative gegen Kirchenprivilegien als erster Österreicher mit dem Sieb auf dem Kopf auf sich aufmerksam gemacht.

Kommentare