Ringsperre in Wien wegen Ärztedemo

Ringsperre in Wien wegen Ärztedemo
Am Mittwoch musste man in Wien wieder massive Verkehrsbehinderungen in Kauf nehmen.

Weil ihrer Meinung nach das „Gesundheitssystem am Limit“ ist, gingen am Montagnachmittag Ärzte und Pflegepersonal auf die Straße. Für ihre Demo wurde zwischen 16 und 18 Uhr die Ringstraße gesperrt – zum 78. Mal heuer.

Die noch junge Ärztegewerkschaft Asklepios protestierte gegen das Arbeitszeitgesetz, das die Stadt mit der Ärztekammer ausverhandelt hat. „Durch die Reduktion der Dienstzeiten auf 48 Stunden pro Woche kommt es zu personellen Engpässen“, sagt Initiator Gernot Rainer. „Dadurch geht Zeit verloren, die für die Patienten und für die Ärzte-Ausbildung benötigt würde.“

"Zwei-Klassen-Medizin wird gefördert"

Reduzierte Ambulanz-Zeiten seien ebenso zu beklagen, wie reduzierte OP-Kapazitäten. Und durch die Verlagerung von Radiologie, Computer-Tomografie (CT) und Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) in den niedergelassenen Bereich käme es zu unnötig langen Wartezeiten – „bis zu ein Monat muss man in Wien auf eine CT warten. Außer man bezahlt 200 Euro – dann bekommt man sie noch am selben Tag. So wird die Zwei-Klassen-Medizin gefördert“, kritisiert Rainer.

Entlastung fordert Asklepios auch fürs Pflegepersonal. Knapp 300 Schwestern, Pfleger und Träger versammelten sich am Montag zuerst vor dem Rathaus und um 18 Uhr auf dem Maria-Theresien-Platz. Ihre Forderungen, 30 Prozent mehr Personal und 30 Prozent mehr Grundgehalt wurden mit Trillerpfeifen und Parolen („Pflege am Boden – wir stehen auf“) lautstark untermauert. In der Kritik standen vor allem die Stadt Wien sowie der Krankenanstaltenverbund.

Rechtliche Schritte prüft man gegen die Zeitung Österreich. Diese hatte behauptet, die Demo-Veranstalter stünden der FPÖ nahe. Rainer dementiert das.

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