Mordalarm in Kufstein

APA12336044-2 - 16042013 - KUFSTEIN - ÖSTERREICH: ZU APA 454 CI - Jenes Haus in Kufstein in dem am Dienstag, 16. April 2013, ein 39-jähriger Mann tot in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Weil die Leiche mehrere Stich- und Schnittverletzungen aufwies, gingen die Kriminalisten von einem Tötungsdelikt aus. APA-FOTO: ROLAND MUEHLANGER
Ein 39-Jähriger wurde tot in seiner Wohnung entdeckt. Die Kripo geht von einem Verbrechen aus.

Der Tatort liegt keine 100 Meter von der Polizeiinspektion Kufstein entfernt. Hier in einem Mehrparteienhaus mitten in der Stadt, hat sich – vermutlich Montagnacht – eine Bluttat ereignet. Um 9 Uhr am Dienstagmorgen entdeckte die Mitarbeiterin eines Sozialvereins die Leiche eines 39-Jährigen Tirolers in seiner Wohnung. Sie betreute den psychisch Kranken, der seit einigen Jahren arbeitslos war, ambulant. „Er wies mehrere Schnitt- und Stichverletzungen auf, sowohl an der Vorderseite als auch am Rücken“, berichtet Walter Pupp vom Landeskriminalamt. „Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus.“

Großer Bekanntenkreis

Was ein mögliches Motiv betrifft, tappte die Polizei gestern noch im Dunkeln. Sie konzentrierte sich in ihren Ermittlungen zunächst auf das nähere Umfeld des Toten. Die Erhebungen könnten dauern. „Der Mann war sehr viel in der Stadt unterwegs. Er dürfte einen großen Bekanntenkreis gehabt haben“, so Pupp. Erste Befragungen hätten keine Hinweise geliefert.

Die Kriminalisten waren gestern in der Wohnung des gebürtigen Zillertalers, der seit rund zehn Jahren in Kufstein lebte, mit der Spurensicherung beschäftigt. Eine mögliche Tatwaffe wurde dabei jedoch nicht sichergestellt. Ob ein Kampf stattgefunden hat, konnte Pupp gestern noch nicht sagen. „Es hat aber nicht danach ausgesehen. Es gab in der Wohnung keine großflächigen Zerstörungen.“

Keine Reichtümer

Der Mann lebte alleine in der Garçonnière. Dass dort vielleicht etwas gestohlen wurde, wollte die Polizei nicht ausschließen. „Als Arbeitsloser war er jedoch nicht in der Lage, große Besitztümer anzuhäufen“, gibt der Chefermittler zu bedenken. Ob Alkohol oder Drogen im Spiel waren, stand ebenfalls noch nicht fest. Das könne erst die angeordnete Obduktion klären, die frühestens heute Ergebnisse liefern wird. Von der gerichtsmedizinischen Untersuchung erhoffen sich die Kriminalpolizisten auch Hinweise auf den Tathergang.

Belegt ist jedenfalls, dass der Mann am Montagnachmittag noch gesehen wurde, weshalb die Polizei davon ausgeht, dass er in der Nacht auf Dienstag gestorben sein dürfte. Die Wohnung wurde vorerst versiegelt.

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