85-Jährige erschlagen: Putzfrau festgenommen

APA5820500 - 09112011 - WIEN - ÖSTERREICH: Eine 85-Jährige Frau ist am Dienstag, 08. November 2011 in Wien-Leopoldstadt vermutlich Opfer eines Raubmordes geworden. Die alte Dame wurde nach Polizeiangaben in den Abendstunden von ihrem 55-jährigen Sohn in ihrer Wohnung in der Blumauergasse tot aufgefunden worden, sie war laut einer Polizei-Sprecherin "massiven Verletzungen" erlegen. Im Bild: Der Abtransport des Leichnams. APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Bluttat in Wien-Leopoldstadt vom November 2011 dank DNA-Spuren offenbar geklärt.Verdächtige ist in U-Haft.

Vor der Klärung steht offenbar ein Gewaltverbrechen in der Blumauergasse in Wien-Leopoldstadt, dem im November 2011 eine 85-jährige Frau zum Opfer fiel. Die hochbetagte Maria E. war in ihrem Wohnzimmer mit ihren eigenen Krücken erschlagen worden. Sie dürfte zuvor unter anderem mit einem Messer malträtiert worden sein. Nun wurde ihre ehemalige Putzfrau als Tatverdächtige festgenommen, bestätigte die Polizei am Dienstag.

Demnach haben DNA-Spuren am Tatort zur 40-Jährigen geführt. Sie soll im Zug ihrer Tätigkeit im Haushalt der 85-Jährigen mitbekommen haben, dass diese einen hohen Bargeldbetrag - angeblich mehrere 100.000 Euro - zu Hause aufbewahrte. Mit Schlägen und weiteren Misshandlungen soll sie versucht haben, Maria E. dazu zu bringen, ihr Geldversteck zu verraten.

85-Jährige erschlagen: Putzfrau festgenommen

Dass die Pensionistin dieses nicht preisgab, bezahlte sie mit dem Leben. Ihre frühere Putzfrau wurde nach der Einvernahme der Polizei bereits ins Landesgerichtliche Gefangenenhaus überstellt. Über die 40-jährige wurde am Dienstagnachmittag vom Straflandesgericht wegen Mordverdachts die U-Haft verhängt.

Die Putzfrau hatte ursprünglich nicht zum Kreis der Verdächtigen gezählt. Auch unmittelbar nach der Bluttat am Tatort sichergestellte DNA-Proben hatten sie nicht belastet. Neue DNA-Auswertungen haben nun aber auf die Spur der 40-jährigen Frau geführt,

Verdächtige schweigt

Die gebürtige Wienerin hat sich bei den polizeilichen Einvernahmen zum Mordvorwurf nicht geäußert und von ihrem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Der zuständige Haftrichter muss bis Mittwochvormittag entscheiden, ob die U-Haft verhängt wird.

Die Ermittler hatten von Anfang an vermutet, dass Maria E. von keinem Unbekannten attackiert worden ist. Die als vorsichtig beschriebene 85-Jährige, die kaum Besucher empfing, hätte keinen Fremden in ihre Wohnung in der Blumauergasse gelassen. Da es an der Wohnungstür keine Einbruchspuren gab, ging die Polizei davon aus, dass die Frau den Täter gekannt haben musste.

Die 700.000 Euro, die die 85-Jährige zu Hause aufbewahrte und die Motiv für das Verbrechen gewesen sein dürften, fand allerdings erst die Polizei. Maria E. hatte dem bzw. der Täterin das Geldversteck nicht verraten. Das Vermögen hatte sich unter der Wäsche in einem Bettkasten befunden.

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