Paraguay: Motiv für möglichen Giftmord

Wendy Freiherr wurde in Paraguay ermordet.
Ehemann soll der Begünstigte aus zwei Lebensversicherungen der Toten sein.

War es ein fürchterliches Mordkomplott, um an das Geld aus zwei bestehenden Lebensversicherungen zu kommen? Laut Informationen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt sind die Ermittler im Fall des mutmaßlichen Giftmordes an der 46-jährigen Niederösterreicherin Wendy Freiherr in Paraguay auf ein mögliches Motiv für eine Bluttat gestoßen. Der Ehemann der Toten war anscheinend der Begünstigte aus zumindest zwei Lebensversicherungen seiner Frau. Eine davon soll ein Jahr und die zweite gar erst ein Monat vor der tödlichen Reise nach Südamerika abgeschlossen worden sein. Die Ermittlungen der Mordgruppe des nö. Landeskriminalamtes laufen in der Sache auf Hochtouren.

Über Gerhard H. (53) und seine Lebensgefährtin Michaela S. (47) wurde wegen dringenden Tatverdachts die Untersuchungshaft verhängt, sie sitzen in der Justizanstalt Wiener Neustadt. Der frühere FPÖ-Kommunalpolitiker war auf dem Papier seit 2009 mit Wendy Freiherr verheiratet, unter einem Dach lebte er allerdings mit Michaela S.

Der Bruder der Toten, Josef S., vermutet, dass die Heirat ein Schwindel war, um sich an ihr zu bereichern. Seine Schwester habe alles gemacht, was Gerhard H. wollte. „2005 hat sie ihm bereits ein Haus und Grund überlassen“, so der Bruder.

Exhumierung

Freiherr starb am 29. September 2011 während eines Paraguay-Urlaubs, den sie zusammen mit ihrem Mann und Michaela S. verbrachte. Das Paar kehrte nach dem Tod der 46-Jährigen jedoch nicht nach Österreich zurück, sondern urlaubte noch mehrere Wochen in Südamerika. Nach ihrer Rückkehr verheimlichten die beiden den Tod der Frau vor deren Familie.

Nach Enthüllungen im KURIER ließ die Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt die Leiche in Paraguay exhumieren. Gerichtsmediziner Wolfgang Denk stellte eine Vergiftung durch eine tödliche Dosis Schmerzmittel fest. Bei einer Hausdurchsuchung an der Wohnadresse von Gerhard H. wurde eine große Zahl an Schmerzmedikamenten sichergestellt.

Wie die Ermittlungen ergaben, soll der Ehemann der Begünstigte aus den beiden Lebensversicherungen von Wendy Freiherr sein. Die Rede ist von rund 80.000 Euro, die ihm der Tod der Frau gebracht hätten.

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