Drittes Opfer von Amokfahrt identifiziert
Zweieinhalb Wochen lang wurde über die Identität des dritten Todesopfers der Grazer Amokfahrt gerätselt. Bilder der Leiche und ihrer Kleidung wurden veröffentlicht; mehr als 100 Hinweise aus der Bevölkerung verliefen aber vorerst im Sand.
Jetzt steht fest: Die Tote heißt Michaela und ist eine 53-jährige Grazerin, die laut Polizei „sehr zurückgezogen“ gelebt hat, keiner Arbeit nachgegangen ist und kein Mobiltelefon besessen hat.
Einen Ausweis hatte sie ebenfalls nicht bei sich, als sie am 20. Juni in der Herrengasse vom Geländewagen von Alen R. erfasst wurde. Sie dürfte sofort tot gewesen sein. Gefehlt hat sie seither offenbar nur ihrem Bruder.
Bruder sorgte sich
Der 56-Jährige ging am Dienstag zur Polizei und wollte eine Abgängigkeitsanzeige machen. Die beiden hätten nur sporadisch Kontakt gehabt, gab er an. Weil sie aber zu einem seit Längerem vereinbarten Treffen am vergangenen Sonntag nicht aufgetaucht sei und ihre Wohnung aussah, als sei sie längere Zeit nicht betreten worden, habe er sich Sorgen gemacht.
„Die Personenbeschreibung war passend, daher haben ihm die Ermittler ein Bild der unbekannten Toten vorgelegt. Er hat bestätigt, dass das seine Schwester ist“, erklärt Polizeisprecher Maximilian Ulrich. Endgültige Gewissheit brachte ein Abgleich des Zahnprofils.
Bei der Amokfahrt in der Grazer Innenstadt wurden 36 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt und drei getötet: Der vierjährige Valentin, der 28-jährige Adis D. und die 53-jährige Michaela, die nun endlich beigesetzt werden kann.
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