Die Bühne ist ihr Leben

Auftritt in der New Yorker Carnegie-Hall im vergangenen Jahr
Die 26-jährige Russin Anna Pavlova ist eine vorzügliche Pianistin.

"Ich kann nicht ohne Bühne leben. Das ist schon eine Gewohnheit, das ist mein Hauptziel." Anna Pavlova ist Pianistin, die 26-jährige Russin studiert an der Linzer Bruckner Universität. Ihr Klavierspiel ist außergewöhnlich. Erst kürzlich konnten sich die Gäste der Internationalen Akademie im Klostersaal Traunkirchen von ihrem herausragenden Talent überzeugen. Sie versteht es, mit ihrem Spiel eine einzigartige Verbindung mit den Zuhörern herzustellen. Sie hat viele internationale Wettbewerbe gewonnen, zuletzt 2015 die Debut International Piano Competition in New York.

"Spiele emotional"

"Ich werde von den Zuhörern oft darauf angesprochen, dass ich sehr emotional spiele", erzählt sie. Vor jedem Konzert fühle sie Stress. Aber das sei bei jedem Künstler so. Sobald jedoch ihr Name aufgerufen werde und sie die Bühne betrete, sei er vorbei. "Es war auch Arbeit, den Stress abzulegen." Sie sei dann voll darauf konzentriert, was sie machen müsse. Es gebe schon eine Verbindung zwischen Kopf und Emotion und Inspiration, aber es sei alles unter der Kontrolle des Kopfes. "Ich weiß, dass ich keine einzige Minute die Kontrolle verlieren darf."

Mit fünf Jahren hat sie mit dem Klavierspiel begonnen, im Alter von acht Jahren hatte sie ihren ersten internationalen Auftritt. "Meine erste Lehrerin war meine Mutter. Sie wollte selbst Klavier spielen und die Musik zu ihrem Beruf machen." Doch die Umstände ließen es nicht zu. Nun lebt die Tochter den Traum der Mutter. Ihr Vater war Chorleiter und Musiklehrer. Sie stammt aus Saratow, die 800.000 Einwohner zählende Stadt liegt 800 Kilometer südlich von Moskau. Nachdem sie dort Klavier am Konservatorium studiert hatte, entschied sie sich ins Ausland zu gehen. Die Wahl fiel auf Linz. Grund: Bei einem internationalen Wettbewerb in Italien hatte sie 2012 Oleg Marshev kennengelernt, der an der Bruckneruni Klavier unterrichtet. 2014 startete sie in Linz, obwohl sie kein Wort Deutsch konnte. Demnächst schließt sie den künstlerischen Master ab, der pädagogische Bachelor für Klavier soll folgen.

Von Linz ist sie angetan, "ich bin in die Stadt verliebt. Sie gefällt mir besser als Wien. Die Menschen sind sehr nett."

Die nächsten Auftritte: 11. Mai, 19 Uhr, Musikschule Vöcklabruck; 27. Mai, 19 Uhr, Klaviersalon Merta Linz.

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