Neuer Pächter für die Gloriette

Gastronom Steiner (r.) soll gehen, SP-Vizestadtchef Kovacs (l.) ist erbost
Eisenstädter Stadtsenat entscheidet sich für neuen Pächter der Gloriette. Der bisherige Betreiber will nun klagen.

Knapp elf Jahre hat Harald Stainer auf der Eisenstädter Gloriette Gäste bewirtet. Mit Ende dieses Jahres soll der Gastronom abgelöst werden. In einem Senat der Stadtgemeinde wurde am Dienstagnachmittag beschlossen, dass der bekannte Gastronom Michael Rabina den Zuschlag erhält. Stainer ist erbost und will die Ausschreibung anfechten und auf Schadenersatz klagen.

2005 hatte Stainer das traditionsreiche Haus von der Stadtgemeinde gepachtet. Nach fünf Jahren sei der Vertrag erstmals mündlich verlängert worden. Auch im Dezember des Vorjahres habe er eine neuerliche Vertragsverlängerung mit einem Mitarbeiter des Rathauses vereinbart, erklärt Stainer. Er sei aus allen Wolken gefallen, als er von der Ausschreibung erfahren habe. "Bei der Ausschreibung waren auch meine gesamten Gartenmöbel und Teile der Kücheneinrichtung im Angebot." Außerdem habe es eine Woche nach Beginn der Ausschreibung im Juni keine Unterlagen gegeben. Stainer sieht das als Formalfehler im Bieterverfahren und will einen Rechtsanwalt einschalten.

SPÖ-Kritik

Rückendeckung bekommt er von SPÖ-Vizebürgermeister Günter Kovacs. "Stainer wird hier von einem Tag auf den anderen die Existenz entzogen. Er hat auf die Verlängerung mit mündlicher Zusage vertraut und entsprechend investiert."

Für Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) ist das Bieter verfahren "korrekt abgelaufen". Denn: "Im Pachtvertrag ist festgehalten, dass eine Verlängerung schriftlich zu erfolgen hat. Und an das haben wir uns gehalten." Dass es eine mündliche Zusage gegeben habe, könne er nicht bestätigen, sagt der Stadtchef. Für Rabina habe man sich entschieden, weil er das bessere Anbot gelegt habe: "Wir sind nach dem Bestbieterkonzept gegangen."

Stainer ist "entsetzt": "Ich habe alleine in die Küche mehr als 30.000 Euro investiert und für 2016 Zusagen für Hochzeiten und andere Festivitäten gegeben." Außerdem wolle er auch die Arbeitsplätze seiner zwölf bis 15 Angestellten erhalten. "Ich werde das Feld sicher nicht kampflos verlassen."

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