So geht's: Wohnen mit Pariser Chic

So geht's: Wohnen mit Pariser Chic
Stilikone Ines de la Fressange ist leidenschaftliche Sammlerin und sucht nicht nach Stil, sondern nach einer Geschichte.

Louis-XVI-Stühle mit Rohrgeflecht, betagte Vitrinen mit abblätternder Farbe, zusammengewürfelte Sessel vom Flohmarkt und Einmachgläser als Leuchten, die an einem Ast befestigt sind: Beim Einrichten kommt es auf Struktur und Esprit an. Nach diesen zwei Faktoren orientiert sich zumindest die französische Stilikone Ines de la Fressange, für die das Konzept von Pariser Chic keine Einheitlichkeit braucht, sondern Charakter.

Alles unangepasst

Den „sauberen“ skandinavischen Wohntrend wird man bei ihr wohl kaum antreffen, denn für sie muss es etwas unordentlicher und „extravagant heruntergekommen“ sein, wie Künstler und Globetrotter Marin Montagut im gemeinsamen Buch „Pariser Chic“ beschreibt. Ihre Einrichtung ist eklektisch, bunt, unangepasst. Es ist der sogenannte Maximal-Look, der es aber nicht nur de la Frassange, sondern auch Montagut angetan hat. Im gemeinsamen Buch präsentiert das Duo nicht nur die eigenen Wohnungen, die unglaublich viel Charakter aufweisen, sondern auch 13 weitere Pariser Wohnporträts mit über 400 Fotos, die unkonventioneller nicht sein könnten. Dabei werden Flohmarkfunde mit modernem Design optimal in Szene gesetzt. Diese müssen gesehen werden. In „Pariser Chic“ zeigen de la Fressange und Montagut auch, wie Wohnräumen auf einfache Weise Leben eingehaucht werden kann.

So geht's: Wohnen mit Pariser Chic

Funktionierende Funde

Einzelstücke, Wiederentdecktes, Modernes und Gefundenes werden gepaart, manchmal umfunktioniert und damit kleine, eigene Wohnwelten kreiert. Wichtig für die Interior-Spezialisten ist, funktionierende Funde – auch wenn sie alt und abgenutzt sind – in Gebrauch zu nehmen. Jedes Stück bekommt seine eigene Geschichte. Das restliche Flair machen Bilder, Spiegel und „Krimskrams“ aus, wie sie beschreiben. Ein Beispiel: Vollgeschriebene Post-its an Wänden und gestapelte Bücher auf dem Boden sind für die beiden Belesprits beispielsweise ein ästhetisches Zeichen ihrer Liebe für Literatur und Poesie. Erst das macht den Lebensraum lebendig.

So geht's: Wohnen mit Pariser Chic

Wertvolle Materialien

Neben Möbeln und Accessoires heben die beiden Einrichtungsprofis Materialien und Farben hervor. Ein pudriges Rosé, ein blasses Grün oder ein zartes Beige sind Vorzeigefarben für die Wände. Montagut hat sich in Englisch-Grün eingerichtet. Für stärkere Dekor-Akzente und den nötigen Kontrast darf es aber auch die intensivere Pantone-Farbe des Jahres, Korallenrot, sein. Wichtig ist, eine schöne, bunte Kombination zu finden, die den vorherrschenden Farbklang der Wohnung unterbrechen. Für eine optimale textile Wirkung empfehlen die Profis wiederum Kostbares wie Seiden-Damast oder Samt mit weniger Prachtvollem wie Leinen und Hanf-Tuch zu kombinieren. Alles andere ist eine Frage der Persönlichkeit und des individuellen Geschmacks, der sich gerne frei entfalten darf.

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