Natur pur

Wie eine Bienenwabe. Der Metropol Parasol, auf der Plaza de la Encarnacion, in Sevilla, Spanien. Die Architekten Jürgen Mayer H. planten eine City-Mall, in der sich auch das archäologische Museum, ein Bauernmarkt, etliche Bars und Restaurants sowie eine Aussichtsterrasse befinden,
Die Zukunft ist die Stadt aus Holz. Der älteste Baustoff der Welt zeigt sich jetzt in spektakulären City-Malls bis hin zur städtischen Wohnsiedlung. Denn Holzhäuser wirken auf das Klima wie ein zweiter Wald.

Jetzt erobert der Wald die Stadt. Anders kann man es angesichts des weltweiten Zuwachses an Holzbauten im urbanen Bereich gar nicht ausdrücken. Vom Weingut in Laguardia mit seinem imposanten Wellendach bis zum wabenartigen Beschattungsprojekt über Sevillas Altstadt. 18.000 m² wurden bei dem Parasol-Projekt aus Holz in Sevilla verbaut. Wieso aber rücken so weltberühmte Architekten wie Santiago Calatrava oder Renzo Piano das Holz als Baustoff wieder ins Zentrum

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„Holz ist der neue Beton“, sagt dazu Experte Michael Binder von pro:Holz Austria, einer Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Holzwirtschaft. „Bauen mit Holz bedeutet aktiven Klimaschutz. Es bindet das CO2 und ist der umweltfreundlichste Rohstoff.“ Österreich exportiert nicht nur weltweit Fachwissen, sondern auch etwa 5,5 Millionen Kubikmeter Holz. Alle 40 Sekunden wächst in heimischen Wäldern ein ganzes Einfamilienhaus nach. Da sich die Menschen nach all dem Stahl und Glas der vergangenen Jahrzehnte wieder nach mehr Natur sehnen, ist die Nachfrage hoch. So kommt der älteste Baustoff der Welt jetzt sogar im sozialen Wohnbau zum Einsatz. In Wien entstand eine siebenstöckige Wohnanlage in der Wagramer Straße, in Mailand wurden soeben neunstöckige Häuser, die größten Europas, in Holzbauweise fertiggestellt. Sieht man die fertigen Wohntürme von der Nähe, erscheint es unglaublich, dass ganze Wohnblocks auf einfachen Holzwänden stehen. Dabei beträgt die Wandstärke nur zwanzig Zentimeter im Erdgeschoß, weiter oben werden sie sogar noch schmäler. Dank einer speziellen Schichtholz-Technik sind sie aber genauso tragfest wie herkömmliche Ziegel. Ökologischer Nebeneffekt: Ein Kubikmeter Holz speichert den Kohlenstoff aus einer Tonne CO2. Dass das österreichische Holzbauwesen als Vorbild gilt, geht übrigens auf die Entwicklungen zurück, die anlässlich des Wiederaufbaus nach dem Erd­beben in L’Aquila 2009 erforderlich waren. Sämtliche Holzbauten vermitteln ein angenehmes Wohn­gefühl und sind langlebig. Das beweisen etwa Schweizer Blockhäuser aus dem 13. Jahrhundert, die heute noch bewohnt sind.

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