Wiener Forscher fanden heraus, wie Corona-Virus genau andockt

Wiener Forscher fanden heraus, wie Corona-Virus genau andockt
Forscher fanden auch Virusstellen, die gute Ziele für Impfstoffe und therapeutische Antikörper sind.

Der Eiweißstoff "Spike-Protein", mit dem das SARS-CoV-2-Virus an menschliche Zellen andockt, verbirgt sich mit Tentakel-artigen Fortsätzen vor dem Immunsystem, berichtet ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung. Die Wissenschafter sahen aber auch ungeschützte Stellen, die man gut mit Impfstoffen und Wirkstoffen angreifen könnte. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift "Plos Computational Biology".

Ein Team um Mateusz Sikora, der am Institut für Computergestützte Physik und Physik der Weichen Materie der Universität Wien sowie am Max Planck Institut für Biophysik in Frankfurt (Deutschland) arbeitet, untersuchte mit Computersimulationen, wie sich das Spike-Protein und die Zucker-Molekül-Ketten (Glykane), die es bedecken, bewegen können. "Diese Simulationen zeigten, dass die Glykane am Spike-Protein als dynamisches Schild fungieren, das dem Virus hilft, dem menschlichen Immunsystem zu entkommen", schreiben die Forscher.

Tentakel, die wie Scheibenwischer arbeiten

"Wie die Scheibenwischer eines Autos decken sie fast die gesamte Oberfläche des Spike-Proteins ab, indem sie nach vor und zurück klappen, auch wenn sie zu einem beliebigen Zeitpunkt nur einen kleinen Teil davon bedecken".

Die Wissenschafter identifizierten aber auch blinde Flecken, wo diese tentakelartigen Zuckerketten kaum hinkommen. Diese wären ein lohnendes Angriffsziel für Impfstoffe und therapeutische Antikörper, so der Schluss des Teams.

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