Wie uns Seuchen zum Besseren verändert haben

Wie uns Seuchen zum Besseren verändert haben
Viren und Bakterien machen krank, bringen Leid und oft auch den Tod. Sie hinterlassen Spuren im Erbgut und der Gesellschaft. Oft aber sind sie auch Treiber der Veränderung.

Edwin Chadwick war „ein wirklich herausragendes Exemplar eines Langweilers“, zumindest, wenn man seinem Biografen glaubt. Ein rundes Gesicht, die Haare über die beginnende Glatze gelegt, blickte er prüfend unter schweren Lidern auf die Welt. 1842 gelang ihm mit The Sanitary Report aber ein Bestseller: Chadwick beschrieb darin das trostlose Leben der städtischen Arbeiterklasse, nahm die Leser mit in die Keller, in denen menschliche Exkremente meterhoch standen. Der Hygiene-Report, der sich auf Berichte aus ganz Großbritannien stützte, machte Politikern klar, dass etwas geschehen musste, grassierten in den elenden Mietskasernen doch Typhus, Ruhr, Tuberkulose.

1848 gründete man die weltweit erste nationale Gesundheitsbehörde. Chadwick avancierte zum Leiter. Cholera-Epidemien brachten schließlich den nötigen Rückenwind für die Hygiene-Reform: Endlich wurde in den Bau einer leistungsfähigen Kanalisation investiert. Das verbesserte das Leben der ausgebeuteten Arbeiter. Andere Länder folgten, und erstmals wurde das Leben in den Städten lebenswert.

Was die Wiener Hochquellleitung, der Feudalismus und die moderen Sozialpolitik damit zu tun haben, erfahren Sie in dieser Geschichte.

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