Warum sich viele Kinder mit dem Lesen schwer tun und wie man Abhilfe schafft

Warum sich viele Kinder mit dem Lesen schwer tun und wie man Abhilfe schafft
Wer Probleme hat, Texte zu verstehen, tut sich in der Schule und im Beruf schwer. Wie man Kindern Lust auf Bücher zu machen, sagen Lydia Grünzweig und Michaela König vom Buchklub.

Die Zahlen bleiben seit Jahren gleich: Etwa jeder dritte Jugendlicher in der achten Schulstufe der Mittelschule schafft die Bildungsstandards im Lesen nur teilweise, ein weiteres Viertel nicht einmal ansatzweise. Woran liegt das? Und was kann man tun?  Eine Leseförderung hat jeden Fall eine traumhaft hohe Rendite für die Steuerzahler - wie hoch die ist, verraten Lydia Grünzweig und Michaela König vom österreichischen Buchklub der Jugend im Interview. Und sie sagen, wie man die größte Risikogruppe, migrantische Jugendliche, motiviert, ein Buch in die Hand zu nehmen.

KURIER: Was kann man darunter verstehen, dass ein Kind nicht sinnerfassend lesen kann?
Michaela König
: Also ganz so dramatisch, wie es klingt, sehe ich es nicht. Natürlich gibt es die sekundären und tertiären Analphabeten, die zwar Lesen gelernt, aber es nicht geübt haben. Sie vergessen das Erlernte  wieder, weil sie es im Alltag nicht brauchen oder weil sie es bewusst vermeiden. Stattdessen entwickeln sie Strategien, wie sie gut durchs Leben kommen. Sinnerfassend lesen können bedeutet, dass man das, was man liest, versteht. Das ist die höchste Stufe beim Lesenlernen. Das heißt auch, dass man in der Lage ist, das Gelesene mit eigenem Wissen und Vorinformationen zu den Themen zu verknüpfen.

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