Schwitzen gegen Alzheimer: Wie intensive Work-outs das Gehirn schützen
Schon die alten Römer wussten: „Mens sana in corpore sano“ – „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Dass sie damit recht hatten, beweist nun auch eine im The Journal of Physiology veröffentlichte Studie eines Teams der neuseeländischen University of Otago. Deren erstaunliches Fazit: Sechs Minuten intensiven Trainings können die „Lebensdauer eines gesunden Gehirns“ verlängern und das Einsetzen neurodegenerativer Erkrankungen, wie Alzheimer oder Parkinson, verzögern.
Im Zentrum der Untersuchungen stand der Wachstumsfaktor BDNF (von engl. brain-derived neurotrophic factor). Dabei handelt es sich um ein Protein, das im menschlichen Gehirn für abstraktes Denken und das Langzeitgedächtnis von immenser Bedeutung ist. Es zu schützen und dessen Produktion zu steigern, ist also für einen gesunden geistigen Alterungsprozess unerlässlich.
Dynamisch strampeln
Bei ihrer Studie fokussierten sich die beteiligten Forscherinnen und Forscher auf leicht umsetzbare, leistbare und nicht-medikamentöse Ansätze.
Dafür untersuchten sie den Effekt folgender Methoden auf je sechs gesunde, physisch aktive Frauen und Männer:
- 20-stündiges Fasten
- 90-minütiges, leichtes Training
- 6 Minuten hochintensives Training
- Eine Kombination aus Fasten und Training.
Die stärkste Wirkung erzielt das kurze, aber intensive Training – in diesem Fall „dynamisches Radfahren“. Die BDNF-Produktion war dabei im Vergleich zu den anderen Methoden um das Vier- bis Fünffache gestiegen. Warum das so ist, das werden weitere Studien klären müssen, so das Forschungsteam der Studie.
Ein möglicher Grund dafür könnte aber Folgendes sein: Durch das kräftige Work-out steigt die Konzentration im Blutkreislauf zirkulierender Blutplättchen stärker an als durchs Fasten. Diese Blutplättchen wiederum speichern BDNF in großer Menge.
Doch nicht nur ausreichend Bewegung hilft dabei, den gesunden Alterungsprozess des Gehirns zu unterstützen: Auch Menschen, die sich an eine mediterrane Ernährung halten (wenig Fleisch und Milchprodukte, viel Obst, Gemüse und Fisch), haben weniger vaskuläre Risikofaktoren und eine insgesamt bessere kognitive Funktion.
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