Alzheimerforschung: "In den nächsten fünf Jahren wird sich was tun"

Bis zu 40 Prozent der Alzheimer-Fälle könnten verhindert werden
Prof. Elisabeth Stögmann ist eine der führenden Demenz-Expertinnen Österreichs und spricht im Interview mit dem KURIER über erste Anzeichen, Rückschläge in der Forschung und optimistische Ausblicke.

Es gibt bereits Medikamente, die eine beginnende Demenz bremsen – aufhalten können sie den Krankheitsverlauf aber nicht. Bisher. 
Prof. Elisabeth Stögmann leitet die Demenzgruppe an der MedUni Wien und ist guter Dinge, dass es in den nächsten fünf Jahren große Fortschritte geben wird. Im KURIER-Interview gibt sie einen Überblick über den Status quo in der Behandlung und spricht darüber, wie viel Freude am Leben Betroffene noch haben.

KURIER: Schätzungen zufolge sind in Österreich etwa 140.000 Menschen von einer Demenz betroffen – was läuft denn am häufigsten schief?
Elisabeth Stögmann: Die Zahlen sind ungenau, weil die Demenzdiagnosen derzeit nicht gut erfasst werden, aber man versucht das zu verbessern. Prinzipiell neigen Patienten und Patientinnen dazu, zu spät zum Arzt zu gehen. Es ist oft nicht einfach die Krankheit von einer normalen Altersvergesslichkeit – die ja bis zu einem gewissen Grad normal ist – zu unterscheiden. Dazu kommt, dass Symptome gerne verleugnet oder heruntergespielt werden, weil das Thema noch immer tabuisiert ist.

Studien haben gezeigt, dass schon Gedächtnisschwierigkeiten ab 50 Jahren ein früher Hinweis auf eine spätere Demenz sein können. Ab wann sollte jemand zum Arzt und zu welchem?

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