Tiercoach: Stimmungsmacher bringen Jungtiere in Gefahr
Kerzen, Kekse und Dekor – für viele hat die Vorweihnachtszeit schon begonnen; der erste Advent fällt heuer auf das letzte Novemberwochenende. Die Freude des einen kann zur Gefahr für den anderen werden. Manch Stimmungsmacher birgt ein Verletzungsrisiko für Katze und Hund.
„Vor allem die Kombination von Jungtier und Erstbesitzer ist ungünstig. Die Halter kommen gar nicht auf die Idee, was ihrem Liebling einfallen und zustoßen kann“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach zeigt die Gefahrenquellen im Dezember auf.
Neugierige Katzenkinder
„Katzenkinder sind neugierig und verspielt“, sagt Reitl. Glitzerschmuck, Bänder und Flammen können ihnen zum Verhängnis werden. Im Gegensatz zu älteren Feinschmeckern beißen Jungtiere überall hinein. Dekor verlockt; erst recht wenn es sich im Luftzug bewegt. Lametta z.B. kann verschluckt den Verdauungstrakt schädigen bzw. Darmverschluss auslösen. Beim Pratzeln zerbrochene Weihnachtskugeln können Schnittwunden verursachen. Brennende Kerzen, die magisch anziehen, wiederum können zu Brandverletzungen oder gar Wohnungsbrand führen. Schleifen am Adventkranz sind für unerfahrene Vierbeiner Fallen.
Giftiger Weihnachtsstern
„Der Weihnachtsstern ist giftig. Angeblich wurden bereits weniger toxische Arten gezüchtet. Haustierbesitzer sollten sich darauf nicht verlassen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Katzen, die von der blühenden Pracht kosten, werden von Übelkeit und Erbrechen geplagt. Auch Stechpalme und Mistel, die derzeit Saison haben, sind für die Vierbeiner giftig.
„Für Hunde ist eher das falsch verstandene Verwöhnen das Problem“, sagt der Zoodoc. In der Vorweihnachtszeit gibt es zu jeder Gelegenheit Leckerlis. Übergewicht tut auch Haustieren nicht gut. Schwerer wiegen aber Zutaten, die die Gesundheit belasten. Schokolade mit hohem Kakaoanteil kann Hunde vergiften. In der Regel richtet der gefährliche Theobromin-Gehalt etwa in der Keksglasur kaum Schaden an. Birkenzucker dagegen wirkt schon in kleinen Mengen tödlich. Auch bei Nüssen ist Vorsicht geboten. Süßes soll daher außer Reichweite von Naschkatzen aufbewahrt werden.
Psychischer Stress
Es geht aber nicht nur um das leibliche Wohl, auch psychischer Stress soll vermieden werden. „Katzen und Hunde haben ein feines Gespür für Hektik“, sagt Reitl. Während sich die einen zurückziehen, lassen sich die anderen von der Unruhe anstecken. Der KURIER-Tiercoach erinnert: „Die Vorweihnachtszeit sollte eine besinnliche Zeit sein.“ Dann behalten auch Vierbeiner den Advent und den Heiligen Abend in guter Erinnerung für das nächste Jahr. Hedwig Derka
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