Feministin Shila Behjat: "Dürfen Söhnen nicht pauschal Toxizität unterstellen"

Eine Mutter umarmt ihre Söhne.
Frauenrechtlerin Shila Behjat beschreibt in ihrem neuen Buch die Ambivalenz, die mit der Geburt ihrer Söhne in ihr Leben zog. Und geht dabei mit dem Feminismus teils durchaus hart ins Gericht.

Shila Behjat kämpft für eine Welt, in der Männer nicht mehr das Maß aller Dinge sind. Dann erfährt die deutsch-iranische Publizistin, dass sie Mutter eines Sohnes wird. Und denkt sich nur: "Er darf kein Arschloch werden." Wie sie diesen Gedanken heute, zwölf Jahre später, einordnet, warum Mutterschaft Frauenrechten keinesfalls entgegenstehen muss und warum es sich lohnt, Buben nicht pauschal toxisches Verhalten zu unterstellen, erzählt sie im KURIER-Interview. 

KURIER: Wie erklären Sie Ihren beiden Söhnen, was Feminismus ist?
Shila Behjat: Die Antwort auf diese Frage hat sich durch ihre Geburt verändert. Heute sage ich ihnen, dass Feminismus bedeutet, die Freiheit, Sicherheit und Selbstbestimmung aller Geschlechter zu erkämpfen und verteidigen.

Sie berichten, dass es Ihre Söhne gebraucht hat, um zu realisieren, dass der Feminismus, wie Sie ihn kannten, "wenig für die beiden übrighat". Was meinen Sie damit?

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