Schnecken: Österreich ist das Land der Schleimer
Die Posthornschnecke hat heuer das Rennen gemacht und es zum Weichtier des Jahres 2022 gebracht. „Die prominente Art wird auch gerne in Gartenteichen oder Aquarien gehalten“, begründet Robert Patzner die Wahl der Malakologischen Arbeitsgemeinschaft am Haus der Natur. Die größte Wasserschnecke Österreichs konnte sich damit gegen mehr als 400 heimische Konkurrenten durchsetzen.
Von der Bänder- bis zur Zebraschnecke
Allein in Wien sind rund 150 verschiedene Gastropoden unterwegs – von der Bänder- bis zur Zebraschnecke. „Im Garten ist nur die Spanische Wegschnecke lästig“, sagt der Experte. Die kleinere Verwandtschaft knabbert mitunter am Salat, frisst aber nicht in dem Tempo, wie es die eingeschleppte Gärtnerplage tut. Manch schleimiger Nützling zerlegt welke Pflanzen oder vertilgt die Eier anderer Artgenossen.
Mehr Wasserschnecken
„Der Großteil der heimischen Schnecken lebt nicht im Garten, sondern in Wäldern oder in stehenden bzw. langsam fließenden Gewässern“, sagt Patzner. Wie die Bauchfüßer zu Land sind auch die Taucher wertvolles Glied in der Nahrungskette. Da sättigen sie Laufkäfer, Vögel und Igel, dort Fische.
Spuren in Museums-Sammlungen
Die größte Gastropodenvielfalt auf kleinstem Raum befindet sich hierzulande vermutlich im Naturhistorischen Museum: In den Sammlungen lagern Millionen alte Schneckenfossilien. Sie belegen, dass der Osten Österreichs einst von tropischem Meer bedeckt war; und dass die Weichtiere damals mit den steigenden Wassertemperaturen von Westafrika in den Norden drangen und angestammte Spezies ersetzten.
Nacktschnecken: Bei diesen Gastropoden bildete sich das Gehäuse im Laufe der Evolution zurück
43.000 Schneckenarten gibt es weltweit. Sie leben an Land, in Süß- und Salzwasser. Vor alleam Weinbergschnecken gelten seit der Antike als Delikatesse. Achatschnecken wiederum sind als Haustiere beliebt
Kommentare