Coronavirus: Hauskatzen stecken sich schnell mit SARS-CoV-2 an

Die über die Nase infizierten Katzen zeigten keine Symptome.
Absichtlich infizierte Vierbeiner machten gesunde Tiere innerhalb weniger Tage krank. Wissenschafter überlegen Quarantäne.

Hauskatzen stecken sich schnell mit dem neuartigen Coronavirus an, das haben Wissenschafter experimentell getestet. Nun denken sie im New England Journal of Medicine über eine Hausquarantäne für die Vierbeiner nach.

"Berichte zur Übertragung von SARS-CoV-2 von Mensch auf Tier und zur beschränkt über die Luft erfolgten Infektionen unter Katzen brachten uns dazu, die nasale Ausscheidung von SARS-CoV-2 bei künstlich mit dem Virus infizierten Hauskatzen und die Übertragung auf mit dem Virus nicht belasteten, zuvor nicht infizierten Katzen durch direkten Kontakt zu bestimmen", schrieben Peter Halfmann von der Universität von Wisconsin und japanische Co-Autoren in einem Brief, den nun die US-Medizinfachzeitschrift publizierte.

Erkrankt auf natürlichem Weg

Berichte von SARS-CoV-2-positiven Hauskatzen gab es vor kurzem aus Frankreich. Aus einem Tiergarten in der Bronx in New York wurden bereits im April dieses Jahrs mehrere Infektionen mit Krankheitssymptomen von Großkatzen - so bei einem Exemplar des malaysischen Tigers, bei zwei Sibirischen Tigern und einem afrikanischen Löwen - gemeldet.

Infiziert im Experiment

Die Beobachtung von Infektionen ist eine Sache, der experimentelle Nachweis der Übertragungsmöglichkeit von Krankheitserregern stellt die Ergänzung in der Beweisführung dar. Deshalb belasteten die Wissenschafter am Tag Null ihrer Studie drei Versuchskaninchen mit Krankheitserregern über die Nase.

"Am Tag 1 entdeckten wir Viren bei zwei der Tieren", schrieben die Wissenschafter. Am Tag 3 waren drei Tiere infiziert. Fünf Tage später war das Virus bei allen drei zunächst gesunden Katzen nachweisbar. Allerdings zeigte keine der Hauskatzen irgendwelche Symptome wie Fieber, Gewichtsverlust oder Bindehautentzündungen.

Gemeinsame Heimquarantäne

Laut den Experten sollte jedenfalls eine mögliche Übertragungskette bei den Covid-19-Erregern von Mensch auf Tier und zurück zum Menschen weiter untersucht werden.

"Das ist besonders wichtig, wenn man das Potenzial eine SARS-CoV-2-Infektion zwischen Familienmitgliedern in Haushalten mit Katzen bedenkt, wenn sich diese Familien in Heimquarantäne befinden", stellten die Fachleute fest.

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