Nach Quarantäne: Hunde könnten extreme Trennungsangst erleben
Während die Menschen das Ende der Isolationsmaßnahmen kaum erwarten können, könnte die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vielen Hunden zusetzen. Die Vierbeiner hätten sich an die Anwesenheit von Herrchen und Frauchen zu Hause gewöhnt, sagt Tierpsychologe Roger Mugford im Interview mit der britischen Zeitung The Times. Sobald diese wieder wie gewohnt morgens das Haus verlassen, könnten die Haustiere "extreme Trennungsangst entwickeln".
"Mit dem verstärkten Zusammensein mit ihren Familien bauen Hunde eine Überabhängigkeit auf", sagt Mugford, der dafür bekannt ist, die Corgis der Queen zu trainieren. Die Haustiere könnten darunter leiden, wenn ihre menschlichen Bezugspersonen "plötzlich zur Arbeit zurückkehren und die Kinder wieder zur Schule gehen".
Veterinärmedizinerin Karen Sueda von der UC Davis School of Veterinary Medicine in Kalifornien fügte im Gespräch mit Insider hinzu: "Hunde leben wie wir alle von Beständigkeit und Vorhersehbarkeit. Jedes Mal, wenn sich etwas abrupt ändert, kann dies zu Stress führen."
Purer Stress
Der ausgelöste Stress könnte dazu führen, dass ansonsten unauffällige Hunde eine Reihe unberechenbarer Verhaltensweisen entwickeln, etwa wieder in die Wohnung urinieren, heulen, kauen oder Fluchtversuche unternehmen, heißt es vonseiten der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals. Die Trennungsangst schadet den Vierbeinern nicht nur psychisch. Gestresste Haustiere könnten versuchen, "sich durch Türen oder Fenster zu graben oder zu kauen, was zu Verletzungen führen kann, wie etwa abgebrochenen Zähnen, Schnittwunden an den Vorderpfoten oder beschädigten Krallen".
Es gibt kein Patentrezept gegen den Trennungsstress. Experten raten jedoch, den Hund schrittweise an die Abwesenheit zu gewöhnen. Durch kurzes Verlassen der Wohnung oder des Zimmers bei geschlossener Tür könne man Hunden beibringen, dass es keinen Grund zur Sorge gebe.
Kommentare