Wie kommt der Hase ins höchste Fest der Christen?
Die eine, alles erläuternde Erklärung dafür gibt es nicht.
Verbrieft ist, dass der Hase bereits in Bibelstellen auftaucht, dort allerdings als Adaptierung des Kirchenvaters Hieronymus im 4. Jahrhundert: Er ersetzte den in Mitteleuropa nicht bekannten Klippschliefer - auch Wüstenschliefer oder Klippdachs genannt - des hebräischen Textes durch hierzulande heimische Tiere: Hasen.
Im Europa des Mittelalters kamen vermehrt die Dreihasenbilder auf, ein bekanntes Beispiel ist das Fenster im Dom von Paderborn in Deutschland.
Es gibt aber auch Erklärungen aus der Natur:
- Hungrige Häschen tauchen im Frühjahr vermehrt in Gärten auf, um nach Futter zu suchen – Frühjahr und Osterzeit gehen dabei Hand in Hand
- Hasen schlafen mit offenen Augen, sie haben keine Augenlider: Das wurde in der Kirche als Symbol für Christus gedeutet, der von den Toten wiedergekehrt ist
Seit wann bringt der Hase Ostereier?
Als Gabenbringer wurde der Hase erstmals Ende des 17. Jahrhunderts erwähnt: Der Arzt Georg Franck von Franckenau berichtete in einer (wissenschaftlichen ) Abhandlung über einen Brauch in gewissen Regionen, etwa dem Elsass, wonach ein Hase zu Ostern Eier verstecken würde.
Spätestens ab dem 19. Jahrhundert war der Osterhase nicht mehr zu stoppen. Er verdrängte andere tierische Eierboten, denn zuvor versteckten der Legende nach auch noch Fuchs, Kuckuck oder der Storch Ostereier.
Die Hasen landen im Süßwarenregal
Hasen aus Schokolade kamen ebenfalls zu der Zeit auf, wenn auch erst mehr als Dekorationstücke: In Schaufenstern von Geschäften waren zur Osterzeit Exemplare zu bestaunen, die mehrere Kilogramm schwer waren und nicht zum Genießen gedacht waren.
Zum Verzehr produzierte Schokohasen tauchten erst Anfang des 20. Jahrhunderts auf, erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die Gußform für die Hohlfigur entwickelt.
Wer stand dem Osterhasen Modell?
Der Feldhase oder Lepus europaeus pallas gilt als Vorbild für die Darstellung des Osterhasen. Er ist bis zu 80 km/h schnell und kann bis zu vier Meter weit springen. Eine Häsin wirft durchschnittlich drei bis vier Mal jährlich jeweils bis zu fünf Junge, die Tiere werden im Durchschnitt zwölf Jahre alt.
Ihre Anzahl schrumpft
In Österreich sind sie noch weit verbreitet, allerdings ist ihr Bestand in den vergangenen Jahrzehnten gesunken: Feldhasen stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in der Vorwarnstufe NT (=near threatened, Gefährdung droht).
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