Mathe-Matura: Neues Benotungsschema, weniger Taschenrechner

Mathe-Matura: Neues Benotungsschema, weniger Taschenrechner
2021 bleiben einige "Corona-Regelungen". Zudem wird der Notenschlüssel und die Bewertung verändert. Und: Ab 2026 wird wieder mehr mit dem Bleistift gerechnet.

Es war ein großes Ärgernis: Obwohl Schüler die gleiche Punktzahl bei der Mathe-Matura erreicht hatten, wurde eine Klausur positiv bewertet, die andere negativ. Zudem schwankten die Ergebnisse von Jahr zu Jahr – in einem Jahr gab es doppelt so viele Fünfer wie im Vorjahr. Damit soll jetzt Schluss sein, sagte Bildungsminister Heinz Faßmann, und kündigte konkrete Änderungen an.

In den berufsbildenden Gymnasien hatte man das Problem übrigens nicht: „Dort orientierte sich die Aufgabenstellung  mehr am Arbeitsmarkt, die AHS war da breiter aufgestellt“, erläutert Faßmann. Und das war wohl ein Teil des Problems. Schlimmer noch:  Ihr Können nutzte AHS-Maturanten an den Universitäten, auf die diese Schulform eigentlich vorbereiten soll, nur wenig. „Wir haben nicht nur Klagen von naturwissenschaftlichen Fachrichtungen gehört“, berichtet Faßmann.

Deshalb soll die AHS-Matura jetzt auf neue Beine gestellt werden. Im ersten Schritt wird es Änderungen in der Benotung geben – die neue Regelung gilt ab 2021. In einem zweiten Schritt sollen die Schüler auf eine neue Form der Matura vorbereitet werden, die erstmals 2026 durchgeführt werden soll.

Mathe-Matura: Neues Benotungsschema, weniger Taschenrechner

Verständlich formuliert

Wie die neue Benotung ausschaut, erläutert Michael Eichmair, Mathematiker an der Uni Wien, und Leiter einer Beratungsgruppe, die die neue Mathe-Matura konzipiert hat.
„Wichtig ist es uns, dass die Aufgaben verständlich formuliert werden.“ Textlawinen bei den Angaben gehören jetzt hoffentlich der Vergangenheit an. Auch bei der Bewertung wird es Vereinfachungen geben  – so zählen jetzt alle Punkte  gleichwertig.

Hintergrund: Die Matura ist in zwei Teile geteilt. Bisher zählte vor allem der 1. Teil, wenn es darum ging,  ob ein Schüler die Matura bestanden hat. Zukünftig zählen alle Punkte gleich viel. Zudem wird es im 2. Teil eine „Best of“-Wertung geben. Heißt: Von drei Aufgaben werden nur die besten zwei gewertet.

8. Klasse-Zeugnis

Eine Regelung aus dem „Corona-Jahrgang“ bleibt – und das nicht nur in Mathe. Die Jahresnote der 8. Schulstufe  zählt zu 50 Prozent. Wo die Note nicht eindeutig ist, zählt die Maturanote mehr. Zudem muss ein Schüler bei der Klausur mindestens 30 Prozent der Maximal-Punkte erreichen – so soll ausgeschlossen werden, dass Schüler ein leeres Blatt abgeben. Im  Maturazeugnis  soll die Zusammensetzung der Note ausgewiesen werden. Weitere Neuerung: In den Nebenterminen sollen Schulen autonom die Zeit zwischen Schriftlicher und Mündlicher verkürzen können – so können „Herbst-Maturanten“ rechtzeitig ihr Studium beginnen.

Ab der Oberstufe

Ab dem Schuljahr 2025/26 soll es eine neue Form der Matura geben, bei der man sich an internationalen Standards orientieren will. Die Schüler sollen grundlegende Rechengänge auch ohne Taschenrechner bewältigen können, etwa einfache Gleichungen schriftlich lösen können. Dafür braucht es eine neue Form des Unterrichts – dieser soll für alle Schüler gelten, die nächstes Jahr in die Oberstufe kommen. Sie sollen so auf die neue Matura vorbereitet werden, damit  sie diese auch gut schaffen können.

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